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Biathlon-Ikone warnt: "Rennen sehenden Auges ins Verderben"

Ehemaliger Biathlon-Bundestrainer: Mark Kirchner (l.)
Ehemaliger Biathlon-Bundestrainer: Mark Kirchner (l.)
Foto: © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON
20. September 2023, 10:15
sport.de
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Nach seinem Aus als deutscher Biathlon-Chefcoach geht Mark Kirchner eine neue Herausforderung an. Der ehemalige Skijäger will als Nachwuchstrainer des DSV mithelfen, den Anschluss zur internationalen Konkurrenz zu wahren. Doch der 53-Jährige sieht einige Hürden auf dem Weg.

Stolze 33 Jahre war Mark Kirchner im Hochleistungsbereich aktiv, nun wagt der Olympiasieger ein neues Abenteuer im Nachwuchsbereich. In den kommenden Jahren wird er die Biathlon-Arenen des Landes besuchen, um Verbesserungspotenzial zu identifizieren.

"Ich hatte jetzt Lust drauf, mitzuhelfen und auf eine neue Aufgabe. Ich gehe das gerne an. Man muss nun im Biathlon-Jugendbereich gewisse Dinge eruieren, um auf zählbare Ergebnisse zu kommen", verriet Kirchner bei einem Besuch des Landesleistungszentrums am Großen Arber.

Der frühere Weltmeister soll und will zusammen mit einem Experten-Trio, bestehend aus Andy Stitzl, Engelbert Sklorz und Mark Hofmann, den Juniorenbereich im deutschen Biathlon für die Zukunft fit machen.

"Diese Neustrukturierung war notwendig. Es gibt so viele vielschichtige Aufgaben, die kann einer allein kaum meistern", so Kirchner: "Es braucht die Bereitschaft zu Leistung und keine Erziehung zu Narzissten. Kinder wollen sich messen. Es ist ihr ureigenster Impuls. Wenn sie ein Zielbanner sehen, laufen sie sofort los und jeder will der Erste sein."

Biathlon: DSV rennt "sehenden Auges ins Verderben"

Kirchner befürchtet, dass der deutsche Biathlon-Sport den Anschluss verlieren könnte, wenn nicht bald weitreichende Maßnahmen getroffen werden.

"In Asien oder Amerika wird das befeuert. Die trimmen und drillen. Wir rennen sehenden Auges ins Verderben, im politischen, wissenschaftlichen und sportlichen Bereich. Wir verschwenden Zeit mit sinnlosen Nebensächlichkeiten, anstatt uns mit ernsten Themen auseinanderzusetzen", warnte Kirchner.

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