Novak Djokovic kämpft sich dank eines starken Comebacks ins Achtelfinale. Auch Coco Gauff träumt weiter vom Titel.
Novak Djokovic pustete nach seinem Wahnsinns-Comeback tief durch, umarmte seinen guten Freund Laslo Djere innig und riss dann ausgepumpt aber glücklich die Arme nach oben: Dank einer immensen Leistungssteigerung hat der Grand-Slam-Rekordsieger den Kopf nochmal aus der Schlinge gezogen und das Achtelfinale bei den US Open erreicht.
"Ich hoffe ihr habt die Show genossen", sagte der Serbe in Richtung des Publikums, nachdem er seinen Landsmann in einer packenden Partie mit 4:6, 4:6, 6:1, 6:1, 6:3 niedergerungen hatte: "Für mich war es nicht zum genießen. Das war eines der schwierigsten Matches hier in den letzten Jahren."
Djokovic taumelte in den ersten zwei Sätzen gegen Djere bedenklich, zeigte sich ungewohnt anfällig. "Ich brauche jetzt Schlaf und Regeneration", sagte Djokovic, der erst um 1:32 Uhr Ortszeit in New York seinen zweiten Matchball verwandelte.
Erst nach einer langen Auszeit nach dem zweiten Satz und einem Selbstgespräch im Spiegel zeigte der "Djoker" dabei wieder sein bekanntes Gesicht. "Ich war so angepisst, ich musste mich irgendwie aufbauen", gab Djokovic zu. Nach der dritten Runde bleibt aber festzuhalten: Djokovic ist auf seinem Weg zum 24. Majortitel nicht unantastbar. Im Achtelfinale wartet Borna Gojo aus Kroatien.
Gauff hat großen Respekt vor Wozniacki
Bei den Frauen kommt es in der Runde der letzten 16 unterdessen zum Kracher zwischen Mitfavoritin Coco Gauff und der früheren Weltranglistenersten Caroline Wozniacki. Publikumsliebling Gauff erreichte dank einer Leistungssteigerung durch ein 3:6, 6:3, 6:0 gegen die Belgierin Elise Mertens die nächste Runde und nährt die Hoffnung auf einen US-amerikanischen Heimsieg.
"Ich hätte nie gedacht, dass ich gegen sie antreten würde. Aber es ist keine Frage der Generation, sie ist immer noch in Form und sehr stark", sagte Gauff (19) über Wozniacki (33), die erst kürzlich aus einer langen Babypause zurückgekehrt war und in Flushing Meadows für Furore sorgt: "Sie hat viele Fans, aber ich hoffe, dass das Publikum mir wieder helfen wird." Wozniacki hatte zuvor ihr märchenhaftes Grand-Slam-Comeback durch ein 4:6, 6:3, 6:1 gegen Jennifer Brady (USA) fortgesetzt.
Im Viertelfinale könnte auf die Siegerin der Partie dann ein Showdown mit Titelverteidigerin Iga Swiatek warten, die es in ihrem Achtelfinale mit der früheren French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko (Lettland/Nr. 20) zu tun bekommt.
Das überraschende Aus ereilte unterdessen die Weltranglistenvierte Jelena Rybakina (Kasachstan). Die Wimbledon-Siegerin von 2022 unterlag der Rumänin Sorana Cirstea mit 3:6, 7:6 (8:6), 4:6 und muss weiter auf ihre erste Achtelfinal-Teilnahme in New York warten. Cirstea trifft in der nächsten Runde auf Olympiasiegerin Belinda Bencic (Schweiz), die sich 7:6 (7:1), 2:6, 6:3 gegen die Chinesin Zhu Lin durchsetzte.