Lothar Matthäus hat eine steile These über Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic aufgestellt. Laut dem TV-Experten wäre sowohl der frühere Klub-Boss als auch ehemalige Sportvorstand beim FC Bayern noch in Amt und Würden, wenn sie einen bestimmten Transfer nicht getätigt hätten.
Es ist gerade einmal drei Monate her, dass der FC Bayern mit einem Knall die Trennung vom Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportchef Hasan Salihamidzic bekanntgab. Am Rande der Meisterfeier nach dem letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2022/23 in Köln, wo die Münchner Ende Mai überraschend noch den Titel feiern durften, war die Entlassung beider Akteure durchgesickert.
Zuvor waren sowohl Kahn (von Anfang 2020) als auch Salihamidzic (Sportdirektor von 2017 bis 2020, danach Sportvorstand) jahrelang als Funktionäre für den deutschen Fußball-Rekordmeister tätig gewesen - und wären es wohl auch noch heute, wenn sie im Sommer 2022 nicht einen fatalen Fehler gemacht hätten, das jedenfalls glaubt der frühere FCB-Profi und heutige TV-Experte Lothar Matthäus.
"Ich bin überzeugt: Wenn Robert Lewandowski vor einem Jahr beim FC Bayern geblieben wäre und nicht für 50 Millionen Euro Ablöse nach Barcelona gegangen wäre, wären Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic heute noch im Amt", erklärte der Rekordnationalspieler gegenüber "Bild".
FC Bayern: Kahn und Salihamidzic sorgten für "Irritationen"
Unzweifelhaft hatte der FC Bayern in der Saison nach dem Lewandowski-Abschied Probleme in der Offensive, der fehlende Neuner war Dauer-Thema bei den Münchnern, die keinen Eins-zu-eins-Ersatz für Lewandowski geholt hatten.
Dieser war in den Jahren zuvor allein in der Bundesliga für weit mehr als 30 Tore gut, kam im Vorjahr vor seinem Wechsel zu Barca sogar auf die Rekordmarke von 41 Toren. Und auch international war auf den Polen Verlass. 2021/22 gelangen ihm beispielsweise sage und schreibe 13 Tore in zehn Champions-League-Einsätzen.
Doch ob die angepeilte Triple-Saison 2022/23, die mit einem schnöden Meister-Titel endete, mit Lewandowski anders verlaufen wäre, ist völlig offen.
Vielmehr stolperten Kahn und Salihamidzic über allerlei Brandherde, die sich bei den Münchnern auftaten. Allen voran die Entlassung von Julian Nagelsmann Ende März dieses Jahres, als die Münchner noch in allen drei Wettbewerben vertreten waren, später aber ausschieden, wurde den Verantwortlichen zum Verhängnis.
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Die Summe der Entscheidungen der beiden habe für eine "Gesamtentwicklung" gesorgt, "die im Lauf der Zeit mehr und mehr für Irritationen gesorgt hat", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Lewandowski gehen zu lassen, dürfte aber durchaus eine dieser Entscheidungen gewesen sein.



































