Auch die Regenfälle beim Formel-1-Grand-Prix in Zandvoort können Max Verstappens Dominanz nicht brechen. RTL-Reporter Felix Görner glaubt, dass für Red Bulls "Rain Man" in dieser Saison sämtliche Rekorde greifbar sind. Während sich Reserve-Pilot Mick Schumacher laut dem F1-Insider immer bessere Chancen auf ein Cockpit ausrechnen darf, stellt er dem Mercedes-Team in seiner sport.de-Kolumne ein schlechtes Zeugnis aus und wittert gefährliche Unruhe.
In den Niederlanden haben wir Max Verstappen als Chaos-Forscher kennengelernt. Selbst die widrigen Umstände in Zandvoort können den "Rain Man" nicht aufhalten.
Die Weltrekordsaison geht munter weiter. 500 Punkte als Fahrer sind für den Spitzenreiter drin, das ist eigentlich unvorstellbar - aber für Verstappen ist es ist denkbar und machbar.
Gleichzeitig ist auch ein Rekordabstand zu Sergio Pérez auf Rang zwei möglich. All das, was man bisher in der Formel 1 nicht zu glauben wagte, ist in dieser Saison mit und für Max Verstappen drin.
Spielerische Leichtigkeit für Max Verstappen in der Formel 1
Beim Heimrennen hat man wieder seine spielerische Leichtigkeit gesehen. Er ist nicht einfach nur durch das Wasser gefahren: Während andere in der Bande gelandet sind oder sich gedreht haben, war er dank seiner Fähigkeiten in der Lage, über (!) Wasser zu fahren.
Auch das ist ein Beweis dafür, wie diese Weltrekordsaison für ihn und Red Bull weitergehen wird. Hierbei ist auch das Festhalten am schwächelnden Pérez richtig und zudem dem Teamfrieden geschuldet. Denn der Mexikaner hat einen gültigen Vertrag.
Passend dazu signalisierte Motorsportkonsulent Helmut Marko auch gegenüber sport.de schon früh, dass rund um Verstappen alles so aufgebaut ist, dass das Team glücklich ist. Also nimmt man auch den zweiten Fahrer trotz dessen Schwierigkeiten mit. Wenn sich die Situation ändern sollte, würde man 2024 mit einem anderen Fahrer arbeiten.
Formel-1-Chancen von Mick Schumacher steigen
Die Verletzung von Daniel Ricciardo hat derweil extreme Folgen für das Fahrer-Line-Up von Red Bull und AlphaTauri. Plötzlich ist Liam Lawson unverhofft ins Cockpit gerutscht beim Schwester-Team.
Mick Schumacher wird sich gedacht haben: Schade, dass sich Franz Tost vor Saisonbeginn nicht durchsetzen konnte. Wenn der Deutsche ins Red-Bull-Fahrerprogramm hereingekommen wäre, dann wäre er nämlich aufgerutscht für Ricciardo.

So bleibt für Mick der starke Förderer Toto Wolff. Der Mercedes-Teamchef hat es sich jetzt zum Ziel gemacht, Schumacher bald ins Auto zu setzen.
Möglich sein könnte das bei Williams. Dort ist der Geduldsfaden für Logan Sargeant seidendünn. Wenn noch ein oder zwei Unfälle dazukommen, hat der US-Amerikaner mittlerweile fast die Crash-Statistik von Schumacher bei Haas erreicht.
Geht es mit den Patzern so weiter, dann wird Williams-Teamchef James Vowles - wahrscheinlich auch auf Geheiß von Anteilseigner Toto Wolff - reagieren. Das heißt: Micks Chancen steigen von Rennen zu Rennen, bei Williams unterzukommen.
Bei den britischen Underdogs sieht man jetzt, wie gut die Basis war, die Jost Capito gelegt hat. Vowles macht da weiter. Zwei Autos in Q3 in Zandvoort: Das ist eine sensationelle Leistung.
Von Williams-Überflieger Alex Albon braucht man gar nicht mehr zu reden. Der müsste jetzt eigentlich bei einem Top-Team fahren, so gut ist der Mann, so konstant fährt er. An dessen Seite würde es für Mick Schumacher nicht einfach sein, aber er muss jetzt da rein. Das ist das große Ziel.
Mercedes' Stern in der Formel 1 säuft ab
Über dem Rest des Feldes liegt ein Mantel des Schweigens. Der Mercedes-Stern säuft sozusagen ab im Regen von Zandvoort.
Dort liegen die Nerven blank. Das hat man unter anderem bei George Russell gesehen, der sich über die falschen Prognosen und die Strategiefehler lautstark ärgerte.
Das alles ist nicht Mercedes-like. Man erlaubt sich Fehler über Fehler, die es früher nie gegeben hat.
Jene Fehler entstehen unter dem Druck der ganzen Mannschaft, Resultate liefern zu müssen und an Red Bull herankommen zu wollen.
Während man solche Patzer an der Box von Ferrari schon gewohnt ist und sie dort mittlerweile zum schlechten Ton gehören, war das bei Mercedes bislang nicht Usus. Bei den Silberpfeilen wackelt der Friede ganz gewaltig. Toto Wolff hat alle Hände voll zu tun, damit sein Team 2024 überhaupt mal wieder in die Nähe von Red Bull kommt.
Jetzt geht es nach Monza, dort erleben wir Max Verstappen beim nächsten Rekord, den er Sebastian Vettel wegnimmt.
Und er wird auch Ferrari in der italienischen Heimat einen Stich ins Herz versetzen. Die Scuderia ist in Monza trotz Extra-PS und des Rückenwinds der Tifosi definitiv kein Red-Bull-Konkurrent.
Felix Görner


