Endstation Achtelfinale: Die deutschen Volleyballerinnen haben eine Überraschung klar verpasst und sind bei der Europameisterschaft erwartungsgemäß in der ersten K.o.-Runde ausgeschieden. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen unterlag Favorit Polen im Nachbarschaftsduell in Brüssel deutlich mit 0:3 (22:25, 20:25, 24:26) und verpasste wie bereits vor zwei Jahren den Einzug in die Runde der besten Acht.
"Wir haben eine Riesenchance liegen gelassen, Polen hatte heute keinen guten Tag", sagte Lena Stigrot: "Aber wir haben es nicht geschafft, das zu nutzen. Wir haben nicht gut gespielt."
Die Niederlage wurde zudem von der mutmaßlich schweren Knieverletzung von Außenangreiferin Anne Hölzig überschattet. "Das hat uns alle echt hart getroffen, das sah nicht gut aus", so die Kapitänin.
Damit endete für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ein insgesamt sehr enttäuschendes Turnier. Ohne die verletzte Topspielerin Hanna Orthmann hatte Deutschland die Vorrundengruppe C vor heimischem Publikum im Düsseldorfer Castello mit zwei Siegen und drei Niederlagen nur auf einem schwachen dritten Platz abgeschlossen.
Das Ziel, wichtige Punkte für die Weltrangliste zu sammeln und sich damit in eine bessere Position für eine mögliche Olympia-Qualifikation über das Ranking zu bringen, wurde deutlich verfehlt.
Der Fokus des deutschen Teams richtet sich nun auf den zweiten möglichen Weg nach Paris: Vom 16. bis zum 24. September kämpft Deutschland im polnischen Lodz gegen fünf weitere Teams um zwei der begehrten Olympia-Tickets.
DVV-Team mit dem Mut der Verzweiflung
In der belgischen Hauptstadt gingen die DVV-Frauen als klare Außenseiterinnen in das Nachbarschaftsduell. "Polen ist der Riesenfavorit gegen uns", hatte Heynen vor dem Spiel betont.
Zunächst waren es aber viele eigene Fehler, die Deutschland ins Hintertreffen brachten. Schritt für Schritt kämpfte sich das Heynen-Team dann in die Partie, vor allem Lina Alsmeier überzeugte als Punktesammlerin. Am Ende verhinderten zu viele deutsche Abstimmungsfehler den Satzgewinn, mit einem 25:22 ging Polen in Führung.
In Satz zwei startete Deutschland nun viel besser, mit 6:2 setzten sich die DVV-Frauen zunächst ab. Doch das Momentum währte nicht lange, die Polinnen drehten den Satz schnell deutlich in ihre Richtung. Deutschland ließ nicht locker, konnte den hohen Rückstand in der Folge aber nicht mehr einholen.
Mit dem Rücken zur Wand stemmte sich das Team von Heynen nun gegen die drohende Niederlage - musste aber dann im umkämpften dritten Durchgang das Aus von Hölzig verkraften. Trotz des Schocks blieb Deutschland am Favoriten dran, doch die Qualität der Polinnen setzte dem deutschen EM-Traum ein vorzeitiges Ende.
