Oliver Kahn führte den FC Bayern von Juli 2021 an knapp zwei Jahren als Vorstandsvorsitzender, ehe er im Mai dieses Jahres noch vor dem Bundesliga-Finale entlassen wurde. Seit dem wurde über den Führungsstil des Ex-Klubchefs zuhauf diskutiert, auch in den sozialen Medien. Gegen die vermeintliche Fehleranalyse eines Verhandlungsexperten hat sich Kahn nun persönlich zur Wehr gesetzt.
Was war passiert? Auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn hatte der Verhandlungsexperte Matthias Schranner stichpunktartig herausgearbeitet, welches angeblich die größten Fehler Oliver Kahns in seiner Zeit als Vorstandsboss beim FC Bayern gewesen sind. Schranner zählte dazu folgende fünf Punkte auf:
- Die Verhandlungen hatten sich ewig hingezogen (Lewandowski)
- Informationen wurden ständig an die Presse weitergegeben
- Die Verhandlungen wurden über die Medien geführt
- Es gab persönliche Angriffe und Beschuldigungen
- Persönliche Festlegungen (Lewandowski bleibt, basta) wurden mit Gesichtsverlust wieder aufgehoben
Vor allem der Punkt des vermehrten Durchdringens von vertraulichen Informationen an die Öffentlichkeit wurde von dem Experten als besonderes Manko aus der Dienstzeit Kahns herausgearbeitet: "Interessant ist dabei, dass seit der Kündigung von Kahn und Salihamidžić keine Informationen mehr an die Presse vor einer Einigung gegeben worden sind. Ich weiß nicht, ob die beiden die Presse informiert hatten. Ich weiß aber, dass die beiden dafür die Verantwortung getragen haben."
Gegen diese Generalkritik in den sozialen Medien setzte sich der 54-Jährige nun auf direktem Wege zur Wehr. Kahn nutzte die Kommentar-Funktion bei LinkedIn und schrieb in klaren Worten an den Autor gerichtet: "Lieber Herr Schranner, mit Interesse habe ich ihren Beitrag gelesen. Immer wieder beeindruckend, wie manche Leute ohne Einblick in die wirklichen Vorgänge glauben, Dinge von außen beurteilen zu können. Was sie hier als Analyse "verkaufen" ist nichts anderes als aus den Medien entnommenes Halbwissen", so der entlassene Bayern-Boss, dessen Abgang im Mai dieses Jahres deutlich geräuschvoller vonstatten ging als der von Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
"Als erfahrener Verhandlungsführer sollten sie wissen, dass nichts ist wie es scheint. [...] Es gibt eben immer auch ganz andere Perspektiven", fügte Kahn hinzu.
Bis zuletzt hatte sich Kahn nach seiner Entlassung beim FC Bayern weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.






























