Es gibt Geschichten, die schreibt bekanntlich nur der Fußball und dann gibt es andere, wo das Runde Leder nun einmal so gar keinen Platz hat. Eine solche hat sich am Dienstagabend bei der Leichtathletik-WM in Budapest im Diskusring zugetragen: Die US-Amerikanerin Laulauga Tausaga hat völlig sensationell Gold gewonnen und ihren eigenen Rekord dabei pulverisiert.
Dass Gold im Diskuswerfen der Frauen an eine US-Amerikanerin gehen würde, war von vielen Experten prognostiziert worden, dass die Dame, die am Ende ganz oben auf dem Podium stehen würde Laulauga Tausaga heißen würde, hätten wohl nur die allerkühnsten Optimisten erwartet.
Die 25-Jährige hatte vor dem Finale der WM eine Bestleitung von sehr soliden 65,46 Metern zu Buche stehen, diese erst im Juli 2023 in Eugene geworfen und sich damit nachhaltig in der Weltspitze etabliert. Den WM-Titel hätte der Frau aus Hawaii allerdings niemand zugetraut - zu groß, zu übermächtig war die Konkurrenz.
Im vorletzten Versuch hämmerte Tausaga die Scheibe, ausgerechnet bei den Welttitelkämpfen, dann allerdings auf 69,49 Meter, pulverisierte ihre eigene Bestleistung damit locker und leicht um mehr als vier (!) Meter und konnte es selbst kaum fassen.
DLV-Trio mit guter Leistung
Unter einer Mischung aus Schreien und Jubeln blickte Tausaga ungläubig auf den Ergebnismonitor, der anzeigte, dass sie die bisherige Bestweite ihrer favorisierten Landsfrau Valerie Allman (69.23 Meter) soeben um 26 Zentimeter übertroffen hatte.
Eine Leistung, die wenig später einen sensationellen WM-Titel bedeuteten.
Platz zwei sicherte sich Allman, Bronze ging an die Chinesin Bin Feng, die den Titel 2022 in Eugene mit 69,12 Metern gewonnen hatte.
Leer gingen derweil die deutschen Starterinnen aus, die mit Platz sechs (Kristin Pudenz, 65,96 Meter), Platz sieben (Shanice Craft, 65,47 Meter) und Platz zehn (Claudine Vita, 63,19 Meter) aber durchaus zu überzeugen wussten.