Die Biathlon-Saison 2022/23 war für Ex-Langläuferin Stina Nilsson ein einziger, großer Albtraum. Aus dem Rausschmiss aus der A-Mannschaft und der Nicht-Berücksichtigung für die WM hat die Schwedin ihre Lehren gezogen - und ihr Training radikal umgestellt.
In der vergangenen Saison bereitete Stina Nilsson den schwedischen Biathlon-Trainern großes Kopfzerbrechen. Die ehemalige Langläuferin hatte nicht nur die erwarteten Probleme am Schießstand, sondern tat sich auch in der Loipe schwer. Ihre Laufzeiten waren derart schwach, dass sie zum Jahreswechsel aus dem A-Team geworfen und später auch aus dem WM-Kader gestrichen wurde.
Im Sommer hat sich Nilsson einen Neustart auf die Fahnen geschrieben. Vorangegangen war eine intensive Analyse mit dem Trainerteam. Diese kam zu dem Ergebnis: Die 30-Jährige ist von Kopf und Körper noch zu sehr ihrer alten Sportart verbunden. Die Folge: Nilssons Tagesablauf ist jetzt deutlich mehr auf Biathlon getrimmt.
Biathlon-Trainer begründet Trainings-Umstellung
"Ich habe gemerkt, dass die späten Startzeiten beim Biathlon für sie herausfordernd sind. Es ist wichtig, körperlich und mental die beste Balance zu haben, wenn es darauf ankommt. Es ist ein großer Unterschied, ob man um 17 Uhr oder um 10 Uhr startet", erklärte Nilssons Trainer Johannes Lukas der Zeitung "Expressen".
Aus ihrer Zeit im Langlauf-Weltcup sei Nilsson auf frühere Startzeiten gepolt gewesen. Die späteren Startzeiten der Biathlon-Rennen sorgten dann dafür, dass sie den ganzen Tag auf heißen Kohlen saß. "Man kann aber nicht den ganzen Tag angespannt und aufgeladen sein", sagte Lukas. Die anderen Biathletinnen seien schlicht besser an Wettkämpfe am Nachmittag bzw. Abend gewöhnt und hätten deshalb weniger Probleme.
Nilsson glaubt, dass ihr die Umstellung helfen wird, besser zu performen. "Ich erlebe das [die Umstellung] als aufregendes Element. Ich glaube absolut, dass das im Winter für mich einen Unterschied machen kann", sagte die Schwedin. Sollte der Plan nicht aufgehen, könne sie jederzeit darauf reagieren und ihn wieder ändern, ergänzte die 31-Jährige, die "dem Plan folgen und sehen will, wo er mich hinführt".

