Bei der Leichtathletik-WM lief Top-Favorit Karsten Warholm souverän als Bester ins Finale über 400 Meter Hürden. Der Norweger ist dabei aber nur knapp einem Disqualifikationsdrama entgangen.
Obwohl Warholm im Halbfinale die beste Zeit aller Läufer verbuchte, lief sein Rennen nicht perfekt. An der zweiten Hürde hatte der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger große Probleme. Dennoch lief er den Sieg sicher nach Hause.
Doch nach dem Lauf legte der italienische Verband Protest gegen Warholm ein. Der Grund: der Superstar soll nicht wirklich über die Hürde gelaufen, sondern sein Bein daran vorbei geführt haben.
Bilder, die sich in den sozialen Medien verbreiten, verhärten diesen Verdacht.
Der finnische Rekordhalter Oskari Mörö schrieb etwa bei Twitter: "Basierend auf den Wiederholungen, die ich gesehen habe, gibt es keinen Raum für Spekulationen. Leider sieht es so aus, als ob Warholms Fuß an der Hürde vorbei geht und nicht hoch genug ist."
Folgen hat der Fauxpas für Warholm allerdings nicht. Die Beschwerde der Italiener wurde schlichtweg zu spät eingereicht. "Italien legte Protest ein, allerdings zu spät im Hinblick auf die Frist von einer halben Stunde nach Vorliegen der offiziellen Ergebnisse", sagte Norwegens Leichtathletik-Sportdirektor Erlend Slokvik zur "NRK".
Abuaku läuft ins 400-Meter-Hürden-Finale
Wäre Warholm tatsächlich disqualifiziert worden, wäre der Italiener Alessandro Sibilio ins Finale eingezogen. Der 24-Jährige ist mit einer Zeit von 48,43 Sekunden Fünfter geworden.
Das Finale erreicht hat dagegen der deutsche Läufer Joshua Abuaku (48,39). "Ich wollte unbedingt ins Finale. Ich bin unendlich dankbar", sagte er im "ZDF". Als bisher einziger deutscher Hürdenläufer über die 400 Meter hatte Harald Schmid 1983 und 1987 das WM-Finale erreicht. Dabei gewann er Silber und Bronze.
