Bei der Leichtathletik-WM in Budapest sorgte Superstar Jakob Ingebrigtsen im Halbfinale über 1.500 Meter mit einer umstrittenen Geste für Aufsehen. Nun erklärte der Norweger die Showeinlage.
"Ich hatte das Gefühl, dass die Leute auf der Tribüne schliefen. Das geht so nicht", sagte Ingebrigtsen mit einem Lächeln im Gesicht zu "Dagbladet".
Der Olympiasieger von 2021 und Europa-Rekordhalter im 1.500-Meter-Lauf (3:27.14 Minuten) hatte das Publikum noch während des Rennens angeheizt.
War Ingebrigtsen zunächst noch verhalten ins Rennen gestartet, rannte er in der Schlusskurve an der kompletten Konkurrenz vorbei. Noch weit vor der Ziellinie riss er dann mehrfach den rechten Arm nach oben und blickte ins Publikum, das danach spürbar lauter wurde.
Am Ende gewann er seinen Lauf in einer Zeit von 3:34,98 Minuten vor dem Briten Josh Kerr (3:35,14) und Cale Hocker aus den USA (3:35,23).
"Ich hatte einen ziemlich guten Lauf"
Mit lauter Stimmung im Stadion habe er mehr Spaß und könne so besser zur Höchstform auflaufen. "Es ist klar, dass Sie sich darüber freuen", sagte Ingebrigtsen über das Publikum und ergänzte: "Ich hatte einen ziemlich guten Lauf."
Zu Beginn des Rennen hat sich Ingebrigtsen im hinteren Feld aufgehalten. Auf einen Platz im Mittelfeld hat er bewusst verzichtet, um einen möglichen Sturz zu vermeiden. "Niemand ist unschlagbar, aber ich muss es schaffen, Ärger zu vermeiden und meine Energie so gut wie möglich zu verwalten", sagte er.
Nach dem erfolgreichen Halbfinale geht der Norweger mit großem Selbstbewusstsein ins Finale. "Ich glaube an mich. Ich sehe mich jeden Tag im Training", hob er hervor.
Ingebrigtsens Geste sorgte im Netz für viele Diskussionen. Während einige das Verhalten als Anfall von Arroganz ausgelegten, freuten sich andere über die zusätzliche Show.
Auch in der ARD war der Norweger anschließend Thema. Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann wollte sich indes nicht ganz festlegen, ob es sich um Show oder Unsportlichkeit handelt. "Das ist unsportliche Show", so die diplomatische Antwort des Silbermedaillengewinners der Olympischen Spiele von Atlanta 1996.
