Einen Tag vor dem ersten Bundesliga-Spiel hat der VfB Stuttgart seinen Kapitän Wataru Endo zum FC Liverpool abgegeben. Die Kritik aus dem eigenen Fanlager kann Sportdirektor Fabian Wohlgemuth in Teilen nachvollziehen. Der VfB-Boss erklärte nun die Hintergründe des Mega-Transfers.
Bis zu 25 Millionen Euro kassiert der VfB Stuttgart laut Medienberichten für seinen Kapitän Wataru Endo, der am Freitag beim FC Liverpool einen Vierjahresvertrag unterzeichnete. Trotz des für den Klub so wichtigen Geldregens zeigten sich viele Anhänger des schwäbischen Bundesligisten enttäuscht.
Das Credo: So kurz vor dem Saisonstart hätte ein Führungsspieler wie Endo nicht abgegeben werden dürfen.
"Natürlich schmerzt dieser Abgang sehr", bekannte Sportchef Wohlgemuth am Samstag vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum bei "Sky": "Insbesondere auch den Fans, die die Situation teilweise kritisch bewerten."
Der Kaderplaner teile die Kritik "zum Teil". Der Transfer sei "nicht aufgrund der Einnahmen zustande gekommen, sondern weil er ein Sportsmann ist, der hier vierjährige Verdienste hatte und nun die Chance hat, seinen Lebenstraum zu erfüllen". Endo habe "inständig darum gebeten, zum FC Liverpool zu gehen".
Didi Hamann: Wechsel lässt Profis des VfB Stuttgart kalt
Nun muss sich der VfB Stuttgart schleunigst nach einem neuen Sechser umsehen, "aber Wataru Endo ist nicht so einfach zu ersetzen. Sonst hätte der FC Liverpool auch nicht um ihn gebuhlt", so Wohlgemuth. Es gehe nun darum, den "Transfermarkt zu scannen" und zugleich die Stuttgart Spieler in die Verantwortung zu nehmen.
"Sky"-Experte Dietmar Hamann glaubt indes nicht, dass der Wechsel von Endo innerhalb der Kabine allzu groß diskutiert wird. "Das wird die Spieler nicht groß beschäftigen. Wenn Liverpool kommt, dann kannst du ihm die einmalige Chance nicht verbauen. Er geht jetzt mit 30 Jahren dorthin und kann englischer Meister werden, Pokale gewinnen und in der Champions League spielen", fasste der Ex-Nationalspieler zusammen.