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"Traum wahr geworden": Kopecky gewinnt WM-Straßenrennen

Lotte Kopecky steht ganz oben auf dem Treppchen
Lotte Kopecky steht ganz oben auf dem Treppchen
Foto: © IMAGO/Jan De Meuleneir
13. August 2023, 18:45

Lotte Kopecky stürmt im Straßenrennen der Radsport-WM in Glasgow zum Sieg. Die deutsche Meisterin Liane Lippert erwischt einen schlechten Tag.

Lotte Kopecky schlug bereits auf der Zielgeraden ihre Hände über dem Kopf zusammen, dann brach sie in Freudentränen aus. Die Belgierin war nach einer enormen Energieleistung und einem eindrucksvollen Schlussspurt im Straßenrennen der Radsport-WM in Glasgow zum Sieg gefahren - und hatte damit ihr Titeltrauma beendet.

Die 27 Jahre alte Alleskönnerin stürmte nach 154,1 höchst anspruchsvollen Kilometern ins begehrte Regenbogentrikot - ein Jahr nach ihrer um wenige Millimeter verpassten WM-Goldmedaille und nur zwei Wochen nach dem zweiten Gesamtplatz bei der Tour de France Femmes.

"Der Titel bedeutet mir enorm viel", sagte eine emotionale Kopecky, die schon auf der Bahn die Titel im Punktefahren und im Ausscheidungsfahren gewonnen hatte: "Es ist ein unglaubliches Jahr. Es ist ein Traum wahr geworden."

Kopecky verwies die von Krämpfen geplagte niederländische Tour-Siegerin Demi Vollering (0:07 Minuten) und Cecilie Ludwig aus Dänemark (gleiche Zeit) auf die Plätze. Annemiek van Vleuten kam nach zwei technischen Defekten im letzten großen Rennen ihrer Karriere auf Platz acht (+2:48) ins Ziel.

Lippert "auf jeden Fall enttäuscht"

Die deutsche Meisterin Liane Lippert musste sich nach ihrem vierten Platz im Vorjahr mit Rang 19 (+4:34) zufrieden geben. Die 25-Jährige aus Friedrichshafen hatte lange zur Spitzengruppe gehört, rund 30 km vor dem Ziel konnte sie der enormen Geschwindigkeit der Topstars allerdings nicht mehr folgen.

"Ich bin auf jeden Fall enttäuscht", erklärte Lippert: "Ich habe mir viel mehr erhofft. Es ist nicht der beste Tag, um einen schlechten Tag zu haben. Aber es ist einfach so. Ich habe mich nicht gut gefühlt."

Das Peloton forcierte vom Start weg das Tempo, viele Fahrerinnen mussten schon am ersten schwierigeren Berg in den Highlands abreißen lassen. Die Deutschen um Ricarda Bauernfeind und U23-Zeitfahrweltmeisterin Antonia Niedermaier gaben dabei zeitweise den Takt vor. Lippert hielt sich geschützt von ihren Teamkolleginnen im Windschatten auf.

Gnadenloses Ausscheidungsrennen

Nach der Ankunft in Glasgow, wo insgesamt sechs Runden gefahren werden mussten, kam es auf dem engen und kurvigen Stadtkurs zu den ersten schweren Stürzen. Die Spitzengruppe wurde immer kleiner, die Deutschen konnten bis auf Lippert nicht mehr mithalten.

Dann entwickelte sich wie im Straßenrennen der Männer ein gnadenloses Ausscheidungsrennen. Nach einem technischen Defekt am Vorderrad fiel van Vleuten rund 65 km vor dem Ziel aus der Spitzengruppe, den mehr als eineinhalb minütigen Rückstand holte sie aber wieder auf und attackierte wenig später.

Nur wenige Fahrerinnen konnten ihr zunächst folgen, auch Lippert gehörte nicht dazu. Nach erneuten Problemen mit ihrem Rad musste van Vleuten den Sieg aber endgültig abhaken. Auf der letzten Runde attackierten die Topfahrerinnen dann nacheinander, am Ende setzte Kopecky den entscheidenden Angriff.

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