Treffen sich die Teamchefs der Formel 1 zur (Krisen-)Sitzung, kann es schon mal krachen. Schließlich setzt sich die illustre Runde aus zehn Alphatieren zusammen, die mal lauter, mal etwas leiser fauchen. Den schärfsten Zungenschlag von allen hat aber das AlphaTauri-Tier, behauptet Red-Bull-Kommandant Christian Horner.
Von "ESPN" gefragt, wer der direkteste, unverblümteste, gefürchtetste Teamchef sei, antwortete Horner ohne zu zögern: "Franz Tost!"
"Man weiß, wenn man geto(a)stet wurde", fügte der Brite schmunzelnd hinzu. Tost hat den Ruf, stets direkt zu sagen, was er denkt oder von seinem Gegenüber hält. Tiroler Klartext. Einen Satz heiße Ohren gibt es für die anderen Teamchefs - und seine Fahrer - von Tost aber nicht mehr lange. Der 67-Jährige hört zum Saisonende nach 18 Jahren an der Boxenmauer von AlphaTauri (ehemals Toro Rosso) auf, sein Nachfolger wird Ex-Ferrari-Renndirektor Laurent Mekies.
Für ihn sei immer klar gewesen, dass er mit 70 nicht mehr an der Boxenmauer stehe, sagte der Österreicher im Interview mit sport.de. Er sei auch keiner, "der an meinem Sessel klebt". Womöglich bleibe er Red Bull und AlphaTauri aber als Berater erhalten. Entsprechende Gespräche liefen, verriet Tost.
Formel 1: Horner poltert nicht jedes Mal gegen Wolff
In dem "ESPN"-Interview äußerte sich Horner auch zu seinem angespannten Verhältnis zu Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
"Ich sage ihm nicht in jedem Meeting, dass er sein verf***tes Auto ändern soll", spielte Horner auf eine Szene aus der Netflix-Doku "Drive to Survive" an. Damals hatte der Red-Bull-Teamchef Wolff diesen Satz an den Kopf geworfen, als der Silber-Häuptling Änderungen beim Thema Bouncing forderte.
Bisweilen gehe es in den Sitzungen der Teamchefs "sportlich" zu, so Horner. Meistens seien die Zusammenkünfte aber "konstruktiv".
