Der frühere Bundesliga-Spieler und -Manager Dieter Hoeneß hat vor dem Saisonstart auf seinen Ex-Klub FC Bayern geschaut und analysiert, welche Probleme und Aufgaben noch vor dem Branchenprimus liegen. Der 70-Jährige hofft auf einen spannenden Titelkampf mit dem BVB.
Während die meisten Bundesligisten - wie zum Beispiel Vizemeister Borussia Dortmund - am Wochenende im DFB-Pokal in die Saison starten, müssen Liga-Champion FC Bayern und Pokalsieger RB Leipzig im Supercup ran (Samstag, 20:45 Uhr im sport.de-Live-Ticker). Laut Dieter Hoeneß "ein ideales Vorbereitungsspiel" und "eine gute Standortbestimmung" vor dem Start in die Liga eine Woche später, wie er dem "kicker" mitteilte.
Der FC Bayern habe in den letzten Wochen mit Erfolgen gegen den FC Liverpool (4:3) und gegen AS Monaco (4:2), dass die Münchner Mannschaft "Potenzial" habe. Gleichzeitig warnte Hoeneß jedoch auch, dass Thomas Tuchel "noch viel Arbeit vor sich" habe.
Gerade in der letzten Saison sei "eine ganze Reihe von Spielern unter ihren Möglichkeiten geblieben", weshalb der Trainer, der Ende März den geschassten Julian Nagelsmann ablöste, nun umso mehr gefordert und auch dementsprechend auch kritischer zu bewerten sei. Denn, so Hoeneß: Er "hatte nun im Gegensatz zu seinem Amtsantritt eine gesamte Vorbereitung Zeit, die Spieler auf ihr Leistungsvermögen zurückzubringen".
Doch auch abseits der sportlichen Vorbereitung ist Tuchel zusammen mit der "Transfer Taskforce" gefragt, so der 70-Jährige weiter, der zwischen 1979 und 1987 selbst die Fußballschuhe für die Münchner schnürte. "Die Verpflichtung eines Top-Mittelstürmers bleibt die zentrale Aufgabe", betonte Hoeneß und verwies damit auf die Bemühungen, Harry Kane von Tottenham Hotspur unter Vertrag zu nehmen. Im Notfall würde es laut Hoeneß aber wohl auch mit Youngster Mathys Tel funktionieren, der zeige jedenfalls "dass er ein großes Talent ist", urteilte der frühere Hertha- und Wolfsburg-Manager.
Hoeneß: Hoffnung auf Trio im Titelkampf mit dem FC Bayern
"Den Bedarf eines Sechsers sehe ich dagegen nicht unbedingt", fügte Hoeneß an. Gerade Trainer Tuchel hatte sich öffentlich einen klassischen, defensiv denkenden Spieler auf dieser Position gewünscht. "Mit Konrad Laimer haben die Bayern einen wichtigen Spieler verpflichtet, der einem Gegner wehtun kann. Ein Teamplayer, der Elemente verkörpert, die dieser Mannschaft gefehlt haben", betonte Hoeneß.
Als Mitstreiter der Bayern im Titelkampf hat der 70-Jährige ein Trio ausgemacht. RB Leipzig "traue ich viel zu", erklärte Hoeneß, Bayer Leverkusen zählte er "auch wegen Trainer Xabi Alonso zu den Top-Adressen in der kommenden Saison, also unter den ersten vier der Tabelle", und auch der BVB werde "ein Konkurrent bleiben". Der schmerzliche Verlust der bereits sicher geglaubten Schale in der letzten Saison könne "im besten Fall [...] motivieren und Energie freisetzen, es beim nächsten Mal besser zu machen".
Seriös lasse sich die Frage nach der besten Mannschaft aber ohnehin erst nach Transferschluss am 1. September beantworten. "In der Zeit bis dahin kann doch noch viel passieren", so Hoeneß.





























