Der Berater von Sadio Mané hat in einem Interview mächtig gegen den FC Bayern und Leroy Sané nachgetreten. Die Vorwürfe reichen von Lügen bis hin zu Rassismus.
In einer Saison voller Aufreger war es einer der größten: Nach dem Champions-League-Spiel des FC Bayern bei Manchester City gerieten Leroy Sané und Sadio Mané aneinander und lieferten sich eine handfeste Auseinandersetzung. Der Streit gipfelte in einem Schlag des Senegalesen gegen seinen Teamkollegen. Als Hauptverantwortlicher wurde anschließend Mané ausgemacht. Sein Berater Bacary Cissé behauptet nun jedoch: alles gelogen.
"Jeder, der den europäischen Fußball kennt, weiß, dass Leroy Sané ein sehr herablassender Junge ist. Während Sadio Mané nie irgendwelche Probleme verursacht hat, hat Sané [in Manchester] die Linie überschritten", sagte Cissé gegenüber "RMC Sport". Seiner Aussage nach habe sich Sané nach dem Vorfall in Manchester sogar bei seinem Klienten entschuldigt - und zwar für eine rassistische Beleidigung, die auf dem Platz gefallen sein soll. Sané habe gewusst, dass er es "versaut" habe und sich deswegen gemeldet.
Dies sei "in der Tat" so passiert, sagte der Berater auf entsprechende Nachfrage. "Und deswegen sage ich auch, dass das Verhalten von Bayern nicht ehrlich war. Es ist mehr als verrückt. Leroy hat seine Aussagen [gegenüber dem FC Bayern] abgestritten. Bayern hat Sadio dann für ein Spiel sanktioniert. Wenn er wirklich einen Fehler gemacht hätte, wäre die Strafe höher ausgefallen", meinte Cissé, der angesichts dieser Vorfälle auch den Bayern-Verantwortlichen Rassismus vorwarf.
"Wenn Sadio Manés Hauptfarbe Leroy Sané gestört hat, dann hat sie auch die Verantwortlichen des FC Bayern gestört", erhob Cissé schwere Vorwürfe gegen die Münchner.
Mané-Berater: Strafe betrug nur 50.000 Euro
Auch die Information, die über die Strafe von Mané an die Öffentlichkeit gelangte, sei einfach falsch gewesen, sagte der Berater. "Wir haben auf der Abrechnung keine Delle von 500.000 Euro gesehen. Es waren nur 50.000 Euro", behauptete Cissé.
Dass er und sein Klient sich nicht öffentlich zu dem Fall äußerten, hatte laut seiner Aussage einen ganz einfachen Grund: "Am Ende hätte das Wort von Sadio gegen das von Leroy Sané gestanden. Wir haben uns dann dazu entschieden, das bis zum Ende der Saison zu managen."
Cissé: FC Bayern wollte Mané nicht spielen lassen
Als wären diese Vorwürfe noch nicht genug, legte der Berater anschließend noch einmal nach und behauptete, Thomas Tuchel sei von höchster Stelle untersagt worden, seinen Klienten häufiger einzusetzen.
"Er [Tuchel] hat sich bei Sadio entschuldigt, weil er ihm versprochen hatte, dass er spielen würde. Aber das ist nicht passiert, weil er [Tuchel] Anweisungen hatte. Das Management hat ihm gesagt, dass er Mané nicht spielen lassen soll. Sie haben ihm gesagt, dass Gnabry statt Mané auf dem linken Flügel spielen soll", sagte Cissé, der Tuchel nur als "Marionette" bezeichnete. "Bayern wird nicht von Tuchel geführt. Bayern wird von alten Männern auf der Tribüne geführt", polterte er.
Rassismus-Vorwürfe gegen den FC Bayern
Mané selbst hat sich laut Cissé in seinen zwölf Monaten in München nichts zu Schulden kommen lassen. "Er war bis zum Ende professionell, die Verantwortlichen bei Bayern dagegen nicht. Erst haben sie den Medien durchgesteckt, dass sie ihn für 20 Millionen Euro verkaufen wollen. Als sie dann im Training gesehen haben, dass er gut drauf ist, haben sie den Preis auf 30 Millionen Euro erhöht."
Die Ausbootung seines Klienten habe keine sportlichen Gründe gehabt, sagte der Berater: "Sadios Gehalt hat sie gestört. Sie haben nicht verstanden, wie ein Afrikaner zu dem Verein kommen kann und vor allen anderen der Top-Verdiener wird. Also wollten sie ihn wieder loswerden. Das haben sie ihm aber nie direkt ins Gesicht gesagt. Sie haben Tuchel geschickt, damit er Sadio sagt, dass er nur der dritte Flügelspieler [im Kader] ist."


























