Mohammed Ben Sulayem hat einen Traum. Einen Traum, dass eines Tages Formel-1-Boliden von amerikanischen und chinesischen Werksteams über die Strecken dieser Welt rasen.
"Jeder darf träumen. Aber es ist auch erreichbar", sagte der FIA-Boss im Interview mit "motorsport-total.com" zu seiner Vision eines US-Herstellers und eines chinesischen Herstellers in der Motorsport-Königsklasse: "Es gibt 1,4 Milliarden Menschen in China. Über 50 Prozent der Elektroautos auf den Straßen kommen aus China. Das ist Tatsache. China ist ein großer Markt."
Formel 1: Neues Motorenreglement 2026 ein wichtiger Baustein
Vor allem bei den Themen E-Mobilität und Hybridmotoren machten die Chinesen ernst, so Sulayem. Die ab 2026 geltenden Motoren-Regeln - 50 Prozent Verbrenner, 50 Prozent Elektroantrieb - seien daher genau das Richtige für die Formel 1. "Wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre Audi dann auch gekommen? Das ist erst passiert, als wir die neuen Powerunit-Regeln verabschiedet haben und sie von allen Teams abgesegnet wurden", so der Präsident des Automobil-Weltverbandes.
"Wir haben das im besten Interesse des Sports getan", unterstrich Sulayem. "Und es hat die Tür aufgemacht: Honda kam daraufhin, Ford kam, Porsche entscheidet noch. Mein Gefühl ist, dass das Thema Porsche und die Formel 1 immer noch warm ist. Und all das ist aus einem guten Grund passiert."
Porsche hatte im Vorjahr nach langem Hin und Her ein F1-Engagement vorerst verworfen, nachdem ein Deal mit Red Bull scheiterte. Dafür steigt Ford ab 2026 als Sponsor und Motorenpartner bei Red Bull ein und hält damit die US-Fahne schon einmal hoch. Audi übernimmt derweil schrittweise Sauber, tritt in drei Jahren mit einem Werksteam an.
Fehlt allerdings ein ganz und gar selbstständiges US-Rennstall im Feld (Haas, das von Ferrari abhängt, einmal ausgeklammert). Diese Lücke will General Motors füllen. Der US-Autoriese und seine Edelmarke Cadillac haben sich mit Michael Andretti verbündet, wollen als Andretti-Cadillac ein elftes Team stellen.
Derzeit sträuben sich aber die zehn Teams gegen einen Neuling. Denn: Der zu verteilende Geldkuchen würde für sie dann kleiner werden.


