Beim FC Schalke 04 kam Trainer Frank Kramer nie richtig an. Schon bei seiner Verpflichtung war die Skepsis im Umfeld riesig, enttäuschende Ergebnisse in den ersten Monaten nach dem Aufstieg taten ihr Übriges, man trennte sich schnell. Dass er im Nachhinein von Teilen der Öffentlichkeit als Hauptschuldiger des späteren Abstiegs dargestellt wurde, stößt dem 51-Jährigen immer noch sauer auf.
Ende Mai stand fest, dass der FC Schalke nach nur einer Saison im Oberhaus zurück in die 2. Bundesliga muss. Zwar ließen die Königsblauen in der Rückrunde 2022/2023 nichts unversucht und kämpften sich aus einer vermeintlich aussichtslosen Lage zurück ins Rennen um den Klassenerhalt, schlussendlich wog die Hypothek der katastrophalen Hinserie mit nur neun Punkten aber zu schwer.
Bis Mitte Oktober hatte Frank Kramer bei den Knappen das Sagen, holte aus zehn Ligapartien jedoch lediglich sechs Punkte (ein Sieg, drei Unentschieden, sechs Niederlagen) und wurde deshalb durch Thomas Reis ersetzt.
"Als Trainer trage ich selbstverständlich die Verantwortung für die zehn Liga- und zwei Pokalspiele unter meiner Leitung, in denen wir unsere Erwartungen ergebnistechnisch nicht erfüllten", stellte Kramer im Gespräch mit dem "kicker" jetzt rückblickend klar.
Zugleich wehrte sich der Fußballlehrer gegen die öffentliche Darstellung, die Hauptschuld am Abstieg zu tragen. Zahlreiche Fans machten ihn zum Buhmann, auch Sportvorstand Peter Knäbel machte kritische Anspielungen, obwohl er Kramers Namen nie nannte.
FC Schalke 04: Kramer von Vorbehalten "getroffen"
Kramer gestand zwar Fehler während seiner Amtszeit ein, wies allerdings auch auf die schwierigen Begleitumstände hin. Verletzungen und ein großer Kaderumbruch mit teils sehr späten Zu- und Abgängen hätten die Arbeit erheblich erschwert.
Der erfahrene Coach ärgert sich, nicht mehr Zeit für seine Mission erhalten zu haben. Laut "kicker" hat ihn "das frühe Aus auf Schalke getroffen", ebenso wie "die Vorbehalte seitens der Fans und der Medien". Bis heute hat Kramer keinen neuen Trainerjob gefunden.




























