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Wellbrock reagiert auf Debakel bei Schwimm-WM

Schwimm-Star Florian Wellbrock rätselt noch über sein frühes WM-Aus
Schwimm-Star Florian Wellbrock rätselt noch über sein frühes WM-Aus
Foto: © IMAGO/Laci Perenyi
29. Juli 2023, 15:48

Nach Doppelgold im Freiwasser schwimmt Florian Wellbrock im WM-Becken weit hinterher. Sechs Stunden später hat der deutsche Schwimm-Star noch immer keine Erklärung für das Debakel.

Sechs Stunden nach seinem völlig unerwarteten WM-Aus hatte sich Florian Wellbrock so weit gesammelt, dass er darüber reden konnte. Doch eine Erklärung hatte der gescheiterte Goldkandidat noch nicht gefunden.

"Der Tag heute fühlt sich irgendwie ein bisschen surreal an", gab Deutschlands Schwimmstar zu, der nach Doppelgold im Freiwasser im WM-Becken von Fukuoka beide Finals verpasst hatte: "Die letzten Jahre und eigentlich bis heute morgen war ein Vorlauf nie ein Thema für mich, und jetzt bin ich zweimal an dieser Hürde gescheitert. Wir haben aktuell noch keine Erklärung dafür."

500 m lang hatte der Weltjahresbeste im Vorlauf über 1500 m Freistil mithalten können, dann konnte er nicht mehr folgen. "Ich hatte überhaupt keine Mittel, mit der Konkurrenz mitzuschwimmen", berichtete Wellbrock, "irgendwann schaltet man dann mental ab, das ist bitter und tut im Rennen wahnsinnig weh." Am Ende schied er als 20. aus.

Schwimm-WM: Florian Wellbrock ist "nicht der, der ich normalerweise bin"

Der Traum, als erster Deutscher drei Titel bei einer Schwimm-WM zu gewinnen, war geplatzt. Vor einer Woche noch als unschlagbarer Doppelweltmeister im Meer vor Fukuoka gefeiert, ist Deutschlands Schwimmstar im Becken regelrecht baden gegangen.

"Was ich jetzt hier im Pool gezeigt habe, das ist nicht der Florian Wellbrock, der ich normalerweise bin", betonte der Freiwasser-Olympiasieger, der schon über 800 m im Vorlauf gescheitert war, "das habe ich die letzten Jahre gezeigt."

Woran es lag, konnte auch Bundestrainer Bernd Berkhahn nicht sagen. "Wenn ich das wüsste", antwortete er, "eigentlich ist er fit und gut drauf." Der mentale Druck sei "enorm hoch" gewesen, "es ist dann natürlich schwer, gegen alles und gegen sich selbst seine Form wiederzufinden, die Zweifel zu überwinden".

Wellbrock, der nach fünf Medaillen bei fünf WM-Starts vor einem Jahr wieder Sportgeschichte schreiben wollte, meinte dagegen: "Ich kann mit dieser Drucksituation umgehen." Gesundheitliche Probleme habe er nicht, berichtete er, er habe nach dem Rennen auch einen Coronatest gemacht.

Schwimm-WM: Wellbrock-Kumpel Märtens träumt von Medaille

Ins Finale zog dagegen sein Trainingspartner Lukas Märtens als Viertschnellster ein. Der 21-Jährige will am Sonntag (13:16 Uhr MESZ) in die Bresche springen und das deutsche Becken-Team vor der schlechtesten WM-Ausbeute der Geschichte bewahren.

"Ein Traum wäre natürlich eine Medaille", sagte Märtens, der mit Bronze über 400 m Freistil bislang für den einzigen deutschen Podestplatz gesorgt hatte. "Er kann jedes Tempo mitgehen, ich traue ihm viel zu", sagte Berkhahn.

Isabel Gose verpasste am Abend auch in ihrem dritten Finale eine Medaille. Nach den Plätzen sechs und sieben über 1500 und 400 m Freistil schlug die 21-Jährige aus Magdeburg über 800 m in persönlicher Bestzeit von 8:17,95 Minuten als Fünfte an. Über vier Sekunden fehlten zu Bronze, Gold sicherte sich erneut die amerikanische Rekordweltmeisterin Katie Ledecky, die ihren 20. WM-Titel gewann.

Die gemischte Freistilstaffel mit Peter Varjasi, Rafael Miroslaw, Nele Schulze und Nina Holt belegte den achten Rang. Als Siebter ins Finale über 50 m Rücken zog Ole Braunschweig ein, obwohl er seit einigen Tagen an Erkältungssymptomen leidet. Den Endlauf über 50 m Brust verpasste dagegen Anna Elendt als Halbfinalzwölfte. Die 21-Jährige, die in Texas studiert und trainiert, klagte über Rückenprobleme.

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