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Ärger um kontroverse Tour-Dreifach-Strafe: "Lächerlich!"

Demi Vollering wurde von den Tour-Organisatoren bestraft
Demi Vollering wurde von den Tour-Organisatoren bestraft
Foto: © IMAGO/Arne Mill
28. Juli 2023, 10:45
sport.de
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Die Regelhüter der Tour de France der Frauen haben sich den Zorn des Teams SD Worx zugezogen. Grund ist eine höchst umstrittene Dreifach-Strafe, die sie am Donnerstag nach der 5. Etappe gegen Demi Vollering aussprachen. 

Als "lächerlich" und "nicht fair" bezeichnete Co-Teamchef Danny Stam die für seine Fahrerin auf mehreren Ebenen empfindliche Strafe. Vollering wurden nach der Etappe nicht nur 20 zusätzliche Sekunden aufgebrummt, sondern auch zehn Punkte in der Sprint-Wertung abgezogen sowie eine Geldstrafe in Höhe von 200 Schweizer Franken auferlegt.

Aber was war passiert? Vollering erlitt rund 65 Kilometer vor dem Ziel eine Reifenpanne. Bis das Rad gewechselt war, hatte sie den Anschluss an das Feld verloren. Im Windschatten des eigenen Teamwagens kämpfte sich die Niederländerin anschließend zurück in das Peloton. Ein regelwidriges Verhalten, urteilte die Rennleitung.

Co-Teamchefin Anna van der Breggen zeigte dafür überhaupt kein Verständnis. "Ich bin lange Zeit auf dem höchsten Level gefahren. Und es war immer erlaubt, nach einem Materialdefekt oder Platten hinter einem Auto [ins Feld] zurückzukommen. Die Strafe erweckt den Eindruck, als hätten wir etwas nie Dagewesenes getan. In Wahrheit kehren die Fahrerinnen aber jeden Tag im Windschatten der Autos zurück ins Feld", teilte die frühere Profi-Fahrerin in einer Stellungnahme des Teams mit. Es sei "das erste Mal", dass sie so eine Strafe erlebe, erklärte van der Breggen.

Vollering hat "keine Ahnung, warum ich die Strafe bekomme"

Was das Team besonders ärgert: Noch während Vollering hinter dem eigenen Teamwagen fuhr, wurde das Team von einem Rennkommissar auf das vermeintliche Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Die Niederländerin folgte der Aufforderung umgehend und kämpfte sich fortan alleine durch die Kolonne der Begleitfahrzeuge zurück ins Peloton. Der Rennjury war das aber offenkundig nicht gut genug.

Auch Vollering ärgerte sich nach der Etappe über die Dreifach-Strafe. Die 26-Jährige erklärte gegenüber "cyclingnews": "Ich habe keine Ahnung, warum ich diese Strafe bekomme. [...] Ich habe nicht gewusst, dass es [das Windschattenfahren] nach einem Defekt verboten ist." Stam ergänzte wütend: "Wenn die Entscheidung von jemanden getroffen wurde, der nur in einem Auto sitzt und wahrscheinlich nie selbst auf einem Rad gesessen hat, dann bin ich schwer enttäuscht."

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