Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat auf den Eklat bei der Fecht-WM in Mailand reagiert und ihre Position in Bezug auf Athletinnen und Athleten aus Russland unterstrichen.
"Zu dieser Situation hätte es nie kommen dürfen", schrieb die für den Sport zuständige SPD-Ministerin bei Twitter nach der Disqualifikation der Ukrainerin Olha Kharlan: "Russland hat im Moment im internationalen Sport nichts zu suchen. Die volle Solidarität des Sports muss der Ukraine gelten."
Kharlan war aus dem Wettbewerb genommen worden, nachdem sie ihrer russischen Gegnerin Anna Smirnova den Handschlag verweigert hatte. Der ist im Fechten verpflichtend. Charlan folgte dem Beispiel der ukrainischen Tennisprofis, die auf der Profitour ihren Gegnern aus Russland und Belarus zwar gegenübertreten, aber nach den Matches ebenso nicht die Hand reichen.
Zum Eklat war es in Mailand auch gekommen, weil Smirnova mit einem Sitzstreik auf das Kampfende reagierte und erst nach 45 Minuten die Fechtbahn verließ. Der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt, selbst ehemaliger Fechter, sprach von einer "spezifischen Provokation der russischen Seite".
Das Internationale Olympische Komitee hatte den Weltverbänden "empfohlen", Russen und Belarussen als "neutrale Athleten" wieder zu Wettkämpfen zuzulassen. Der Fechtverband FIE war einer der ersten, der den Bann lockerte.