Als Hertha BSC in Toni Leistner einen Profi mit Vergangenheit bei Union verpflichtete, liefen einige Berliner Anhänger Sturm. Der Neuzugang reagierte nun jedoch gelassen auf die Hass-Botschaften, die ihn erreicht hatten. Mittlerweile hat sich der Wind schon ein bisschen gedreht.
Anfang Juli hat Hertha BSC den Transfer von Toni Leistner bekannt gegeben. Der 32-Jährige kam vom belgischen Klub VV St. Truiden an die Spree und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Für die Berliner könnte sich der Transfer zu einem Coup entpuppen, wurde für den erfahrenen Innenverteidiger doch wurde keine Ablöse fällig.
Der Deal kam bei einigen Hertha-Ultras allerdings überhaupt nicht gut an. Bei seinem erstem Mannschaftstraining beim Zweitligisten wurde Leistner mehr als deutlich gemacht, dass er als Blau-Weißer nicht erwünscht sei. "Leistner, verpiss dich aus unserem Verein", stand in der Hanns-Braun-Straße am Olympiapark auf einem Banner geschrieben.
Der Name Leistner war in rot geschrieben - also in den Farben von Union Berlin. Der Abwehr-Routinier hatte von 2014 bis 2018 für die Köpenicker gespielt und sich damals durchaus mit den Eisernen identifiziert.
Hertha BSC: Toni Leistner nach Anfeindungen "nicht enttäuscht"
Ein Problem mit den Anfeindungen hatte der Neuzugang nach eigener Aussage aber nicht, wie er nun klarstellte.
"Ich habe ein dickes Fell. Man kommt ja nicht irgendwo hin, und sagt, dass man dem Verein schaden will", sagte er bei "Sky": "Ich bin hierhergekommen, weil ich sportlich helfen will. Ich bin nicht enttäuscht, das prallt an mir ab."
Der gebürtige Dresdner war nach seiner Zeit bei Union zunächst zu QPR nach England gezogen, 2020 folgte der Wechsel zum Hamburger SV. Das Kapitel beim HSV endete jedoch schon ein Jahr später. In Belgien zählte er dann in den vergangenen zwei Jahren wieder zu den Leistungsträgern seiner Mannschaft.
Dass nun ausgerechnet die Hertha angeklopft hatte, sei "natürlich kurios" gewesen, "weil ich mit meiner Vergangenheit nicht damit gerechnet habe, dass Hertha BSC um die Ecke kommt".
Unter den Fans scheint der Neuzugang indes mittlerweile durchaus gut anzukommen. "Viele Fans haben mir geschrieben, dass sie sich entschuldigen", berichtete Leistner mit Blick auf das Hassplakat zu Beginn seiner Zeit bei der Hertha.