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Charlan nach verweigertem Handschlag disqualifiziert

Kharlan (l.) verweigert nach dem Kampf den Handschlag
Kharlan (l.) verweigert nach dem Kampf den Handschlag
Foto: © AFP/SID/ANDREAS SOLARO
27. Juli 2023, 14:51

Die ukrainische Fecht-Olympiasiegerin Olha Kharlan ist bei der WM in Mailand nach einem verweigertem Handschlag mit der Russin Anna Smirnova disqualifiziert worden.

Das berichtet die Nachrichtenagentur "AFP" unter Berufung auf eine verbandsnahe Quelle. Gold-Kandidatin Kharlan hatte Smirnova zwar klar mit 15:7 besiegt, durfte in der zweiten Runde gegen die Bulgarin Joana Ilijewa aber nicht mehr antreten.

Das Gefecht zwischen Kharlan und Smirnova war außerhalb des Tennis der erste sportliche Wettbewerb zwischen der Ukraine und Russland seit Beginn des Krieges.

Smirnova weigerte sich die Fechtbahn zu verlassen

Nach dem Kampf ging die Russin auf Kharlan zu und streckte die linke Hand aus. Die Ukrainerin schüttelte jedoch nur kurz den Kopf und hielt ihr ihren Säbel entgegen, offensichtlich um zur Verabschiedung die Klingen zu kreuzen. Laut Regelwerk ist es vorgeschrieben, dem Gegner nach dem Kampf Respekt zu zollen. Smirnova weigerte sich 45 Minuten lang, die Fechtbahn zu verlassen und saß dort auf einem Stuhl.

Bei der WM dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus in den Einzelwettbewerben als neutrale Athleten starten. Die ukrainische Regierung hatte ihren Sportlern als Reaktion auf den Krieg zunächst untersagt, gegen Russen oder Belarussen anzutreten. Am Mittwoch wurde diese Vorgabe jedoch geändert, nun sind nur noch Kämpfe gegen Sportler untersagt, "die die Russische Föderation oder die Republik Belarus repräsentieren".

Kharlan hatte zuletzt erklärt, gerne gegen Russinnen fechten zu wollen. "Es ist wichtig für unsere Nation, dass wir nicht auf der Couch sitzen bleiben", sagte die 32-Jährige vor der WM der Nachrichtenagentur "AFP". Die Soldaten an der Front verfolgten ihre Gefechte, führte Kharlan aus.

Als Vorbild nannte sie Tennis. Wie ihre Kolleginnen dort würde sie nach einem Gefecht einer Russin den Handschlag verweigern. "Ihr Land bombardiert und tötet unsere Landsleute", sagte sie.

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