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Ackermann verlässt UAE - Politt kommt als Nachfolger

Ackermann fuhr zwei Jahre für UAE
Ackermann fuhr zwei Jahre für UAE
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
27. Juli 2023, 12:45

Zum 1. August klärt sich die Zukunft der deutschen Radstars ohne Vertrag für das kommende Jahr. Nils Politt war begehrt, Pascal Ackermann muss seine Karriere neu anschieben.

Am Mittwochabend stand Pascal Ackermann endlich auf dem Tour-Podest. Gut, es war nur jenes der Tour de Neuss, einem lauschigen Kriterium am Niederrhein. Und nicht der großen Tour de France, seinem radsportlichen Traumziel. "Ich habe das heute trotzdem sehr genossen", sagte Ackermann nach seinem zweiten Platz in Neuss hinter Phil Bauhaus - der ihm mit seinem starken Auftritten in Frankreich den Rang als Deutschlands bester Sprinter abgelaufen hat.

Lange galt der Pfälzer Ackermann als die kommende große Sprinthoffnung, als logische Fortsetzung der Zabel-Greipel-Kittel-Linie. Mit 29 Jahren ist er an einem kritischen Karriere-Punkt angekommen: Sein Vertrag beim Pogacar-Team UAE Emirates läuft aus, er gehört wie der Kölner Nils Politt zu den Profis, die ab dem kommenden Dienstag bei einer neuen Mannschaft unterschreiben können. Und diesmal muss der Schuss sitzen.

Ackermann am Karriere-Wendepunkt

Ackermanns neue Heimat, so sickerte durch, wird wohl das Team Israel-Premier Tech sein - Offizielles darf ab dem 1. August verkündet werden. Bei den Israelis, zur Saison 2023 vom Erst- zum Zweitdivisionär abgestiegen, ist alles eine Nummer kleiner als bei UAE. Und damit vielleicht das richtige Umfeld, um eine stockende Entwicklung wieder zu beschleunigen.

"Ich konnte bislang nicht zeigen, wie stark ich bin", hatte Ackermann im Mai nach dem Sieg auf der 11. Giro-Etappe gesagt, seinem größten Erfolg im UAE-Trikot, "das lässt mich jetzt fliegen." Fliegen durfte er zumeist nur bei kleineren Rennen, der Zugang zur Tour de France war durch den UAE-Fokus auf Topfahrer Tadej Pogacar verbaut.

36 Siege feierte Ackermann in vier Jahren bei Bora-hansgrohe, es folgten in zwei UAE-Jahren ganze vier - auch weil er sich 2022 einen Steißbeinbruch zuzog. Nun also Israel-Premier Tech, ein kleineres, aber auch kein einfaches Umfeld. Das Team des Milliardärs Sylvan Adams war seit seiner Gründung dafür berüchtigt, reichlich Geld und deutlich weniger Gedanken zu investieren - wie bei der sündhaft teuren Verpflichtung von Altstar Chris Froome.

Politt wechselt wohl zu UAE

Auch Politt bestritt 2020 ein Israel-Jahr. "Ich habe gemerkt, dass ich vom Kopf her einen Wechsel brauche", sagte das Klassiker-Ass damals, bevor es ihn für drei erfolgreiche Jahre zu Bora-hansgrohe zog.

An diesem Punkt ist der 30-Jährige, der eine unglückliche Tour fuhr, wieder angelangt, auf dem Markt war der unermüdliche Musterprofi begehrt. Sein neuer Arbeitgeber vorbehaltlich Bestätigung am Dienstag: Ackermanns kommendes Ex-Team UAE.

Ackermann und Politt sind die prominentesten, aber nicht die einzigen Fahrer, deren Zukunft sich in den kommenden Tagen klären muss: Ohne Vertrag sind erfahrene Profis wie Max Walscheid (30/Cofidis), Alexander Krieger (31/Alpecin-Deceuninck) oder Jonas Koch (30/Bora-hansgrohe), aber auch Talente wie Kim Heiduk (23/Ineos) und Juri Hollmann (22/Movistar).

Unter den internationalen Topstars ist traditionell recht wenig Bewegung spürbar: Die wirklichen Granaten wie Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) oder Pogacar (beide Vertrag bis 2027) gelangen fast nie auf den freien Transfermarkt.

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