"Deutschland, wo sind deine Stürmer nur hin?" Jetzt stimmt auch Gerald Asamoah in das Trauerlied um die fehlende Nummer 9 im deutschen Fußball ein. Die Ikone des FC Schalke 04 fordert: Die Vereine müssen dringend mehr tun, um die aus seiner Sicht unverzichtbare Position wieder zu stärken.
"Das Problem beginnt natürlich in den Vereinen. Viel zu viele Mannschaften haben in den vergangenen Jahren in ihren Spielsystemen auf klassische Stoßstürmer verzichtet. Ich finde das fatal", schreibt Asamoah in seiner Kolumne für den "kicker". Ein Strafraumstürmer sei für den Fußball "genauso elementar wie ein Torwart".
Es reiche nicht aus, nur mit "Hochgeschwindigkeits"-Spielern über die Außen zu kommen, monierte der früherer Schalke-Angreifer. "Es braucht immer auch einen Zielspieler im Zentrum, der die Bälle festmachen kann." Die Vereine und ihre Nachwuchsabteilungen seien in der Pflicht, wieder verstärkt Mittelstürmer auszubilden.
Sollte das in den kommenden Jahren nicht funktionieren, "glaube ich kaum, dass es Deutschland zurück in die absolute Weltspitze schafft. Ich hoffe, dass wir bei der EM 2024 im eigenen Land nicht das nächste böse Erwachen leben", so der 43-malige Nationalspieler.
Asamoah stimmt Schweinstiger zu
Vor den Leistungen von Niclas Füllkrug in der Nationalmannschaft (7 Tore in 9 Spielen) habe er zwar "alle Achtung", schrieb Asamoah. Aber: "Wir brauchen wieder mehr Alternativen für die Position des Mittelstürmers."
Der langjährige Schalke-Profi sprang zudem seinem einstigen Nationalmannschaftskollegen Bastian Schweinsteiger zur Seite. Dieser hatte jüngst moniert, Deutschland seien im Fußball seine Tugenden abhanden gekommen. Schweinstiger habe damit "völlig recht", so Asamoah.
"Wir haben unseren Spielstil, der uns als Fußballnation früher so stark gemacht hat, vielleicht etwas zu sehr verändert. Es wurde sich zu sehr darauf konzentriert, bei Pässen noch ein Schleifchen um den Ball zu binden. Die negative Entwicklung der Nationalmannschaft seit dem WM-Titel 2014 hat auch damit zu tun."








