Während Topfavorit Max Verstappen "null Grip" hatte und mit der Balance seines Red Bull kämpfte, sicherte sich Lewis Hamilton (Mercedes) die Bestzeit im dritten Freien Training zum Grand Prix von Ungarn 2023. Dabei hatte der am Freitag noch darüber geklagt, dass sein Mercedes so schlecht wie noch nie in der laufenden Formel-1-Saison sei.
Hamiltons beste Rundenzeit auf dem Soft wurde in 1:17.811 Minuten gestoppt. Damit war er um 0,250 Sekunden schneller als Verstappen, der nach seiner persönlich schnellsten Runde meckerte, es sei "unglaublich", wie schlecht sein Auto liege. Bereits zu Beginn der Session hatte er nach einem kleinen Rutscher in Kurve 3 moniert: "Ist alles okay mit dem Heck? Ein bisschen merkwürdig."
Dritter wurde Sergio Perez (Red Bull/+0,256), der heute von Anfang an mit Verstappen mithalten konnte, vor Überraschungsmann Nico Hülkenberg (Haas/+0,266). Letzterer darf sich damit im Qualifying eine gute Startposition ausrechnen; für das Rennen zählt das Haas-Team wegen des hohen Reifenverschleißes aber zu den krassen Außenseitern.
Fünfter wurde Lando Norris (McLaren/+0,271) vor George Russell (Mercedes/+0,308), Charles Leclerc (Ferrari/+0,379) und Carlos Sainz (Ferrari/+0,423). Mit Fernando Alonso (Aston Martin) auf P9 beginnen die Fahrer, die mehr als eine halbe Sekunde Rückstand haben. Alfa Romeo belegte die Positonen 10 und 12.
Alfa Romeo bestätigt Silverstone-Aufschwung
Am Freitag hatten die Red Bulls aufgrund der neuen Reifenregeln noch bewusst Reifen gespart. Am Samstag machten Verstappen und Perez von Anfang an Tempo. Nach 20 Minuten lag Verstappen ein paar Tausendstelsekunden vor Perez - und Oscar Piastri (McLaren) auf Platz 3 hatte bereits eine halbe Sekunde Rückstand, obwohl seine Zeit mit den weicheren Reifen gefahren wurde.
Wenig später lagen dann plötzlich die Alfa-Romeo-Fahrer Valtteri Bottas und Guanyu Zhou auf P2 und P3, als sie die weichen Reifen aufzogen, und bestätigten damit das, was sich bereits in der Longrun-Analyse am Freitag angedeutet hatte, nämlich dass die in Silverstone eingeführten Updates für Alfa Romeo einen messbaren Schritt nach vorn darstellen.
Bis zum Ende der Session relativierte sich das freilich. Piastri fiel auf Platz 14 zurück, landete damit aber vor beiden AlphaTauris. Comeback-Superstar Daniel Ricciardo war zwar als 18. sogar schneller als sein Teamkollege Yuki Tsunoda (20.), belegte aber mit 1,017 Sekunden Rückstand trotzdem nur den 18. Platz.

