Hoffnungsschimmer für den darbenden deutschen Motorsport? Red-Bull-Berater Helmut Marko verrät im Interview, dass er für das Juniorprogramm seines Formel-1-Teams zwei deutsche Talente auf dem Radar hat.
Die Formel 1 in Deutschland befindet sich in der Krise. Kein Free TV, kein eigenes Rennen, nur noch ein Fahrer, der die Fahne hochhält.
Da wäre es hilfreich, wenn neue deutsche Talente am Horizont auftauchen. Aktuell fährt der 35-jährige Nico Hülkenberg als einziger Stammfahrer, Mick Schumacher (24) ist nur noch Ersatzpilot bei Mercedes.
Für einen Funken Hoffnung sorgte zuletzt der 18-jährige Oliver Goethe in der Formel 3 mit seinem erste Triumph in Silverstone - ein Nachwuchstalent mit einem berühmten Namen.
Nach eigenen Angaben ist er mit der deutschen Dichter-Legende Johann Wolfgang von Goethe über einige Ecken verwandt. Goethe ist der Sohn eines deutschen Vaters und einer dänischen Mutter, aufgewachsen ist er in London. Aktueller Wohnort: Monaco. Er fährt aber mit deutscher Lizenz.
Red Bull und Marko haben zwei Talente im Blick
Der Silverstone-Sieg ist auch RB-Berater Helmut Marko nicht entgangen. "Er hat dieses Rennen souverän gewonnen", sagte er im Interview mit sport.de.
Daneben nannte der Österreicher noch Tim Tramnitz, ebenfalls 18 Jahre alt, als aussichtsreichen Nachwuchspiloten. Tramnitz fährt für R-ace Gp in der Formula Regional European Championship von Alpine. Dort schaffte er in zehn Rennen schon fünf Mal den Sprung aufs Podium. In der Fahrerwertung der deutschen und italienischen Formel 4 belegte er 2021 den zweiten Platz.
"Klar beobachten wir das alles", sagte Marko mit Blick auf die deutschen Talente. Für RB stehen aber klar die Leistungen im Vordergrund, betonte der 80-Jährige. Ein Problem: Sparmaßnahmen im Budget zwingen den Rennstall vorerst dazu, das Juniorprogramm etwas zu reduzieren und noch mehr auf Effizienz zu trimmen.
Ob da künftig noch Platz ist für Goethe oder Tramnitz? Auszuschließen ist das zumindest nicht. "Das sind zwei Namen, die können in Zukunft was bringen", sagte Marko.
