Im vergangenen Winter übernahm Victoria Slivko den inoffiziellen Titel der besten russischen Biathletin. Die 29-Jährige setzte sich im so genannten RRF-Ranking an die Spitze. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, war lange Zeit nicht klar.
Denn wie Slivko im Interview mit "Championat" erklärte, spielte sie in der Vergangenheit mehr als einmal mit dem Gedanken, das Gewehr ein für allemal in die Ecke zu stellen.
"Um ehrlich zu sein, habe ich ein paar Mal drüber nachgedacht", sagte sie, als sie auf ein mögliches Karriereende angesprochen wurde. Letztlich habe sie aber realisiert, "dass ich im Biathlon-Sport noch nicht das letzte Wort gesprochen habe".
Ein Grund für Slivkos Rücktrittsgedanken war der Ausschluss der russischen Sportlerinnen von den internationalen Wettkämpfen. Ein weiterer waren Unstimmigkeiten innerhalb der russischen Nationalmannschaft, die die 29-Jährige daraufhin verließ. Eine Rückkehr kommt für Slivko mittlerweile nicht mehr infrage.
"Ich will definitiv nicht mehr zurück zur Nationalmannschaft. Diese Idee ist mir nie in den Sinn gekommen", sagte Slivko, die seit der vergangenen Saison ein Gespann mit Trainer Andrey Viktorovich bildet. "Für mich ist es sehr angenehm, mit ihm zu arbeiten. Dank ihm bin ich besser geworden und fühle mich selbstbewusster. Und ich denke, dass ich mit ihm auch am Schießstand in der nächsten Saison besser werde."
Slivko: Bin die beste russische Biathletin
Dass sie auf nationaler Ebene schon jetzt kaum noch Konkurrenz hat, steht für Slivko nach ihrer starken Vorsaison mehr oder minder fest. "Ich führe das Ranking an, das ist Fakt. Warum sollte ich mich dann nicht als die Beste betrachten?", sagte die Russin selbstbewusst.
So erfolgreich Slivko in der Saison 2022/23 auf nationaler Ebene war, so sehr wartet sie immer noch auf den internationalen Durchbruch. In ihren sieben Jahren auf der großen Biathlon-Bühne gelang ihr nicht ein Mal der Sprung in die Top 10. Ihr größter Erfolg im Seniorinnenbereich ist bis heute der Gewinn des EM-Titels 2016 mit der Mixed-Staffel.

