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"Meine besten Jahre verschenkt"

Joshua ätzt gegen seinen Ex-Coach

Rob McCracken war viele Jahre Anthony Joshuas Trainer
Rob McCracken war viele Jahre Anthony Joshuas Trainer
Foto: © Andrew Couldridge
18. Juli 2023, 10:31
sport.de
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Anthony Joshua will sich am 12. August gegen Erzrivale Dillian Whyte nicht nur in Schuss bringen für den geplanten Saudi-Blockbuster mit Deontay Wilder im Winter. Der Box-Superstar will in London sein altes Ich wiederfinden. Dass er dieses verloren hat, kreidet "AJ" ausgerechnet seinem einstigen Weltmeister-Macher an.

Rob McCracken stand in Anthony Joshuas Ecke, als der Brite 2016 erstmals Schwergewichts-Weltmeister wurde, war Joshuas "Chief Second" bei der epischen Schlacht gegen Wladimir Klitschko 2017. Steckte mit "AJ" dessen erste Niederlage 2019 gegen Andy Ruiz in New York ein und führte den Engländer bei der Revanche zurück auf den WM-Thron.

Nach der Niederlage gegen Oleksandr Usyk 2021 beendete Joshua die langjährige sportliche Beziehung - auf die er heute trotz aller Erfolge mit seinem einstigen Mentor sehr kritisch zurückblickt.

"Rob McCracken ist ein wirklich guter Trainer. Das einzige was ich sagen würde: Schaut euch Carl Frochs Nase an. Er hat mich einfach nicht in Defensivarbeit geschult", sagte Joshua im Interview mit den "Boxing News". McCracken hatte jahrelang auch den Supermittelgewichst-Weltmeister Froch trainiert, der für eine löchrige Deckung und einen harten Schädel berüchtigt war. 

Verheerende Niederlage in New York geht Anthony Joshua noch immer nahe

Joshua hatte bei seinem US-Debüt im Juni 2019 gegen Ruiz nach zuvor sechs Titelverteidigungen eine verheerende Niederlage erlitten, gab nach insgesamt vier Niederschlägen in der siebten Runde auf. Wenige Monate gewann der 1,98-Meter-Hüne seine Titel von WBA, IBF und WBO zurück, ehe Usyk Joshuas zweiter Regentschaft im Sommer 2021 ein Ende setzte. Für die Revanche gegen den Ukrainer engagierte der Ex-Champion den Amerikaner Robert Garcia, nach der abermaligen Niederlage schloss sich Joshua dem Stall von Star-Trainer Derrick James an.

Als Schwergewichtler habe er unter McCracken zu viele klare Treffer kassiert, kritisierte der 33-Jährige seinen Ex-Coach. Vor seiner Pleite gegen Ruiz in New York sei sein Trainer in Japan beim beim Olympia-Team der Briten gewesen und erst sieben Wochen vor dem Kampf in sein Trainingscamp gekommen. McCracken habe zu viel Zeit in die Olympia-Equipe gesteckt, so Joshua: "Ich habe Rob meine besten Jahre geschenkt und jetzt muss ich richtig ranklotzen, um sie zurückzubekommen."

Zu viel des Kritischen für Carl Froch - der Engländer feuerte in einem Interview gegen den Ring-Darling Großbritanniens zurück. "Er hat nicht auf Rob gehört, bevor sie sich getrennt haben. Wenn man nicht hört und Respekt hat, wird so eine Beziehung zerbrechen. Rob wusste, dass der Usy-Fight ihr letzter zusammen sein würde. Rob ist froh, nicht mehr mit AJ zu arbeiten, weil er nicht mit jemandem arbeiten möchte, der ihm nicht zuhören wird." 

Joshua solle seinen Job erledigen, seine Kämpfe gegen gute Gegner gewinnen und Leistung zeigen, statt andere zu kritisieren, forderte Froch. Am 12. August hat Joshua dazu Gelegenheit: In London trifft er auf seinen alten Rivalen Dillian Whyte.

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