Mit Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine verschwand Stabhochsprung-Legende Yelena Isinbayeva von der Bildfläche. Die Russin, die enge Kontakte zum Kreml pflegt und Vladimir Putin jahrelang aktiv unterstützte, verließ ihre Wahl-Heimat Monaco und tauchte unter. Jetzt wurde sie auf Teneriffa gefunden.
Die spanische Zeitung "El Digital Sur" veröffentlichte in diesem Monat Fotos, die Isinbayeva bei einem Spaziergang auf Teneriffa zeigen. Über den Aufenthaltsort der 41-Jährigen war zuvor gerätselt worden, nachdem sie sich mit Kriegsbeginn aus der Öffentlichkeit zurückzog.
Gegen die erfolgreichste Stabhochspringerin aller Zeiten wurden mit Beginn des Krieges gegen die Ukraine Sanktionen ausgesprochen. Isinbayeva war bzw. ist hochrangiges Mitglied des russischen Militärs und trat jahrelang als Vorzeige-Athletin auf unzähligen politischen Veranstaltungen auf, auf denen sie die Staatspropaganda verbreitete.
Zudem gehörte die 28-fache Weltrekordlerin zu der politisch einflussreichen Gruppe, die eine Gesetzes-Änderung befürwortete, die es Vladimir Putin erlaubt hätte, auf unbegrenzte Zeit an der Macht zu bleiben. Der unabhängige Journalist Sergei Shelin schrieb in diesem Jahr einen Artikel über Isinbayeva, in dem er sie als einen "der hasserfülltesten Menschen, der Putin und seine Machenschaften lobt" bezeichnete.
Russen vermuten "westliche Propaganda"
Laut "El Digital Sur" lebt die Russin mittlerweile in einem luxuriösen Anwesen im Süden Teneriffas. Dort führe sie ein "sehr zurückgezogenes Leben", heißt es.
In Russland wird der Wahrheitsgehalt des Artikels der spanischen Zeitung trotz eindeutiger Fotos angezweifelt. Bei "Championat" vermutet man, dass es sich womöglich nur um "westliche Propaganda" handelt. Belege für diese Behauptung liefert das Portal nicht.
Regierungssprecherin Svetlana Zjurova erklärte: "Ich weiß nicht, ob es stimmt. Über Yelena wird viel geschrieben. Vielleicht ist sie mit ihren Kindern einfach nur für ein paar Wochen Urlaub dort. [...] Bis ich von ihr selbst höre, dass sie diese Entscheidung getroffen hat [nach Teneriffa zu ziehen], glaube ich es nicht."
