Red Bull setzt Daniel Ricciardo nicht nur ins AlphaTauri-Cockpit, um Nyck de Vries loszuwerden. Ein Formel-1-Insider ist sicher: Die Reaktivierung des Australiers hat noch einen ganz anderen Grund: Ricciardo soll Sergio Perez Beine machen - oder gleich ganz ablösen.
"Für mich schreit das alles nach einem größeren Spiel", twitterte der britische F1-Kommentator Will Buxton: "Es geht darum, Druck auf Perez zu machen, damit der sich wieder fängt." Der Mexikaner hatte zuletzt enttäuscht, sah bei Red Bull nicht nur gegen Weltmeister Max Verstappen kein Land, sondern verpasste im Qualifying mehrmals hintereinander Q2. Eigentlich ein Unding in einem derart dominanten Auto wie dem RB19.
Formel 1: Spielt Red Bull ein Psychospiel mit Sergio Perez?
Buxton ist angesichts Perez' schwacher Leistungen davon überzeugt, dass Red Bull Ricciardo nicht nur das AlphaTauri-Cockpit gibt, um den farblosen de Vries abzulösen. "Es macht keinen Sinn, ihn eilig zurückzuholen, nur, um sich für AlphaTauri 2024 vorzubereiten. Entweder bewerten sie ernsthaft, ob er 2024 Red Bull fahren könnte, oder sie wollen, dass Perez das denkt."
Für Buxton wäre eine Rückkehr Ricciardos als Stammfahrer der "Roten Bullen" (für die er zwischen 2014 und 2018 sieben Grands Prix gewann) "keine Überraschung". Es habe in der Formel 1 seit dem Duo Verstappen/Ricciardo keine stärkere Fahrerpaarung mehr gegeben.
Perez hat bei Red Bull einen Vertrag für die nächste Saison - was in der Formel 1 allerdings nicht immer etwas heißen muss. Möglich, dass bestimmte Klauseln in das Arbeitspapier geschrieben worden sind. Auch Ricciardo selbst hatte bei McLaren einen Vertrag für die laufende Saison. Noch 2022 in Silverstone beteuerte McLaren-Boss Zak Brown, der Aussie werde auch 2023 für sein Team fahren. Wenige Wochen später holte McLaren Oscar Piastri, Ricciardo kehrte zu Saisonbeginn als Ersatzfahrer zu Red Bull zurück.