Im Sommer 2021 wechselte Ex-Profi Pablo Thiam vom VfL Wolfsburg, wo er die Nachwuchsabteilung leitete, zu Hertha BSC, um dort selbige Funktion auszuüben. Ende Juni beendete die Alte Dame das Engagement plötzlich - nun steht den Berlinern Ärger ins Haus.
Wie die "Bild" berichtet, geht Thiam gerichtlich gegen die fristlose Kündigung vor, die ihn überraschend am 22. Juni erreichte.
"Ich kann bestätigen, dass von Herrn Pablo Thiam eine Kündigungsschutzklage sowie Zahlungsansprüche gegen Hertha BSC beim Arbeitsgericht eingegangen sind", zitiert die Zeitung die Vorsitzende Richterin am Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Christiane Seiler.
Hintergrund: Durch die fristlose Kündigung verwehrt Hertha BSC Thiam die Zahlungen, die ihm bis zum ursprünglichen Ende seines Kontraktes zugestanden hätten. "Bild" zufolge hätte Thiam zudem Prämien kassiert, wenn Jugendspieler den Sprung zu den Profis schaffen. Ein Modell, das angesichts des Abstiegs und der Finanznot der Hauptstädter gerade massenhaft praktiziert wird.
Mit Eliyas Strasner, Veit Stange, Bence Dárdai, Ibrahim Maza, Mesut Kesik, Derry Scherhant, Julian Eitschberger, Pascal Klemesn und Linus Gechter sind allein neun Youngster am Mittwoch mit ins neuntägige Trainingslager in Zell am See aufgebrochen.
Fall Bobic beschäftigt Hertha BSC schon länger
"Bild" zufolge sorgen die zuletzt vermehrten Entlassungen in der Hertha-Struktur durchaus für "Verwunderung".
Prominentestes Beispiel ist bislang Ex-Sportchef Fredi Bobic, dem Ende Januar ebenfalls fristlos gekündigt wurde. Anfang Februar 2023 zog der 51-Jährige ebenfalls vor Gericht.
Um die sofortige Entlassung des Ex-Nationalspielers zu begründen, will die Hertha laut "Sport Bild" Beweise vorlegen, die ein vereinsschädigendes Verhalten Bobics belegen.
Neben einer emotionalen Entgleisung, die er sich nach dem Derby gegen Union Berlin gegenüber einem RBB-Reporter leistete ("Wenn du noch mal frägst, bekommst du eine gescheuert"), soll auch ein weiterer Vorfall präsentiert werden. Bei diesem habe sich Bobic "nicht Geschäftsführer-konform verhalten", heißt es in dem Bericht.