Dieser Dienstag könnte ein ganz wichtiger für Daniel Ricciardo werden. Der Testfahrer von Red Bull steigt erstmals überhaupt in den aktuellen Renner des Weltmeister-Teams. Gerüchte über einen Wechsel innerhalb der RB-Familie halten sich hartnäckig.
Fünf Jahre ist die letzte Ausfahrt von Daniel Ricciardo in einem Red Bull her. Das ändert sich an diesem Dienstag, wenn der geplante Reifentest im RB19 in Silverstone steigt. Erstmal in diesem Jahr sitzt der Australier dann nicht im Simulator, sondern im echten RB-Renner.
Nun wäre dieses Comeback ohnehin schon eine Nachricht wert, bekommt durch anhaltende Wechsel-Gerüchte aber verstärkte Brisanz.
Perez und De Vries vor dem Aus?
Zuletzt wurden Verstappen-Wingman Sergio Perez und vor allem AlphaTauri-Pilot Nyck de Vries angezählt. Während ein Austausch von Perez bei Red Bull äußerst unwahrscheinlich ist, gilt eine kurzfristiger Rochade im Schwesterteam inzwischen als sehr realistisches Szenario. Die Saison von de Vries verläuft bisher äußerst enttäuschend.
Neben Rookie Logan Sargeant (Williams) ist er der einzige Pilot ohne Punkte. Seine guten Auftritte aus dem Vorjahr als Ersatzmann konnte er bei AlphaTauri nicht bestätigen. In keinem der zehn Saisonrennen kam er bisher über Platz zwölf hinaus, die Qualifying- und Rennbilanz gegen Teamkollege Yuki Tsunoda lautet jeweils 2:8.
Im Gespräch ist bereits ein interner Wechsel zum nächsten Formel-1-Rennwochenende in Ungarn (21. bis 23. Juli). Umso entscheidender könnten also der Ricciardo-Test im Schwesterauto sein.
"Ich weiß, dass ich beobachtet werde. Ich weiß, dass es nicht nur 'Hey Mann, mach einfach ein paar Runden für uns' ist", sagte der 34-Jährige zu "crash.net". Grinsend scherzte der "Honigdachs": "Ich fahre nebenbei einfach ein paar Streckenrekorde."
Ricciardo hofft auf Freudentränen
"Auf persönlicher Seite werden ich wohl ein paar Freudentränen vergießen, wenn ich gut performe. Es wird mir Klarheit geben und eine Vision, wie es für mich weitergehen könnte, in Richtung: Das bin ich, das will ich." Die Tests sollen ihm nach eigener Aussage dabei helfen herauszufinden, was sein Herz über eine mögliche F1-Rückkehr sagt und mögliche Restzweifel beseitigen.
Mit seinem Arbeitgeber sollen erst nach dem Test Gespräche zur Zukunft folgen. "Dienstag ist der Reifentest und dann sehen wir mal weiter", hatte Teamberater Helmut Marko nach dem Großen Preis von Großbritannien gesagt. Wie es genau bei AlphaTauri personell weitergeht, wollte der 80-Jährige aber noch nicht verraten. Gut möglich, dass diese wichtige Entscheidung von möglichen "Freudentränen" bei Ricciardo abhängt.