Neben Rookie Logan Sargeant im Williams ist Nyck de Vries der einzige Fahrer der laufenden Formel-1-Saison, der noch keinen einzigen WM-Zähler gesammelt hat. Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen, dass die Geduld mit dem Niederländer von AlphaTauri nach einer weiteren Enttäuschung beim Großen Preis von Großbritannien aufgebraucht ist.
Auch in Silverstone fuhr de Vries im seinem Boliden wieder weit hinterher, lag am Ende des Rennens nur abgeschlagen auf Platz 17 - dem letzten Platz aller ins Ziel gekommenen Fahrer.
Nachdem der 28-Jährige letztes Jahr als Aushilfsfahrer bei Williams mit Platz neun in Monza überraschte und sich so sein Cockpit bei AlphaTauri verdiente, ist die bisherige Saison für de Vries eine einzige Enttäuschung.
In keinem der zehn Saisonrennen kam er bisher über Platz zwölf hinaus, die Qualifying- und Rennbilanz gegen Teamkollege Yuki Tsunoda lautet jeweils 2:8.
Immer mehr deutet darauf hin, dass de Vries schon am nächsten Formel-1-Rennwochenende in Ungarn (21. bis 23. Juli) nicht mehr am Start sein wird.
Auch Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher glaubt, dass der Formel-E-Champion von 2021 am Hungaroring ausgetauscht sein wird.
"Die Entscheidung ist gefallen, da bin ich mir ziemlich sicher. Er hat es ordentlich gemacht, sein Highlight letztes Jahr in Monza gehabt und war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es ist schade für ihn, dass er Zandvoort wohl nicht fahren kann - würde ich mal schätzen", so Schumacher am Sonntag am "Sky"-Mikrofon, nachdem de Vries in Silverstone erneut extrem blass geblieben war - sport.de-Note 5,0.
Ricciardo-Comeback wird immer wahrscheinlicher
Die derzeit wahrscheinlichste Variante ist, dass Routinier Daniel Ricciardo, derzeit Test- und Ersatzfahrer bei Red Bull, eine neue Chance als Stammpilot erhalten wird, nachdem er im letzten Jahr bei McLaren aussortiert worden war.
"AlphaTauri ist wirklich schlecht unterwegs und könnte ein wenig Erfahrung gebrauchen. Nichts ist fix, aber alles ist möglich", prognostizierte Ralf Schumacher.
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko wollte am Sonntag nach dem Silverstone-Rennen noch nicht raus mit der Sprache, wie es bei dem Schwesterteam weitergehen wird.
"Dienstag ist der Reifentest und dann sehen wir mal weiter", so der 80-Jährige. Die Reifentest werden planmäßig ohnehin schon mit Daniel Ricciardo im Cockpit bestritten. Möglich, dass es anschließend zum endgültigen Comeback des Australiers kommen wird.