Die erste Wimbledon-Woche geriet in diesem Jahr zur Farce. Es wurde mehr gewartet als gespielt. Und als dann doch mal gespielt wurde, spielten nicht selten die Spielerinnen und Spieler, die eigentlich gar nicht an der Reihe gewesen wären. Das sorgte bei zahlreichen Anwesenden für Frust.
Es sei alles "sehr seltsam", wunderte sich unter anderem French-Open-Finalistin Karolína Muchová über die unzähligen Spielplan-Verschiebungen in der ersten Wimbledon-Woche. "Ich habe mir gedacht, ich werde in der zweiten Wimbledon-Woche stehen, ohne auch nur einen Ball angerührt zu haben. [...] Es ist komisch, sein Erstrundenmatch zu spielen, während andere Spielerinnen schon in der dritten Runde stehen", sagte die Tschechin nach ihrer unerwarteten Auftaktniederlage gegen Jule Niemeier.
Problematisch gestaltete sich durch den Regen vor allem Muchovás Vorbereitung. Am Tag vor ihrem Match habe sie vom Veranstalter keinen Trainingsplatz zugewiesen bekommen, "und am Tag davor musste ich in der Halle auf einem harten Boden spielen. Diese Vorbereitung war nicht viel wert", beschwerte sich die 26-Jährige.
Erschwerend kam die schier unendliche Warterei hinzu. "Am Dienstag und Mittwoch haben wir von morgens bis abends gewartet. Sie haben mein Match jedes Mal erst nach 18 Uhr gestrichen", ärgerte sich Muchová über die Hängepartie, der die Spielerinnen und Spieler ausgesetzt waren.
"So etwas kann in Wimbledon passieren, aber ..."
Auch ihre Landsfrau Petra Kvitova kann nicht nachvollziehen, warum die Organisatoren so handeln wie sie handeln. "Die Frauen reden in der Umkleide darüber. Wir verstehen die Veranstalter nicht. Ich denke nicht, dass sie es gut regeln", klagte die zweimalige Wimbledon-Siegerin.
Kvitova ärgerte es ebenfalls, dass manche Spielerinnen bereits ihr Drittrundenmatch spielen durften, bevor andere Spielerinnen ihr Erstrundenmatch bestritten. "Am Mittwoch hätten sie eigentlich die auf dem Centre Court spielen lassen sollen, die noch auf ihre erste Runde gewartet haben", sagte die Tschechin, die die Warterei als "deprimierend" bezeichnete.
"Ich weiß, dass so etwas in Wimbledon passieren kann, aber es ist einfach nervig", sagte Kvitova, die mit dem Umständen laut eigener Aussage noch vergleichsweise gut klarkam. "Ich habe nicht gelitten, was mich selbst etwas überrascht hat. Ich bin ruhig geblieben und habe in der Umkleide geschlafen", berichtete die 33-Jährige.














