Das Finish der dritten Tour-de-France-Etappe von Amorebieta-Etxano nach Bayonne hat am Montag im Fahrerfeld für Ärger gesorgt. Der Vorwurf an den Veranstalter: Die Streckenführung auf dem letzten Kilometer war viel zu gefährlich.
Diesen Vorwurf erhob unter anderem Quick-Step-Fahrer Fabio Jakobsen, nachdem das Feld auf den letzten 1000 Metern durch eine enge S-Kurve geführt wurde, in der es beinahe zu einem folgenschweren Sturz gekommen wäre, als Etappensieger Jasper Philipsen den Weg von Wout van Aert kreuzte.
"Das erste, was mir van Aert im Ziel gesagt hat, war, dass er froh ist, auf dem Rad geblieben zu sein. Und ich kann ihn verstehen", sagte Jakobsen gegenüber "cyclingnews". Der Niederländer forderte die Tour-Organisatoren auf, derartige Schlusskilometer zu überdenken.
"Nicht das schönste Finish der Tour"
"Wir alle haben in der Vergangenheit gesehen, was passieren kann, wenn ein Fahrer die Straßenseite wechselt. Wenn man eine Schikane einbaut, wollen die Fahrer den kürzesten Weg nehmen. Das war ganz sicher nicht das schönste Finish der Tour", klagte der Quick-Step-Fahrer, der mit deutlichen Worten für eine sicherere Zielanfahrt plädierte.
"Wir können lang gezogene Kilometer haben, aber nutzt keine Abfahrt und nutzt keine Rechts-Links-Kurven auf den letzten 500 Metern. Das kann doch nicht so schwer sein. Aber offenbar ist es das", ärgerte sich Jakobsen.
Van Aert berührt Zuschauer
Auch der von Philipsens Linie beeinflusste van Aert beschwerte sich nach dem Zieleinlauf über die Streckenführung und die leichte Kollision mit dem Etappensieger.
"Ich habe versucht, ihn rechts zu überholen, aber dann habe ich mein Momentum verloren, weil ich erst ihn und dann einige Zuschauer berührt habe. Auf den letzten 50 Metern konnte ich dann nicht mehr sprinten", schilderte der Superstar, der auf die Frage, ob Philipsens Verhalten fair war, kryptisch antwortete: "Das ist schwer zu sagen."
Jumbo-Visma-Sportchef kritisiert Streckenführung
Jumbo-Visma-Sportchef Arthur Van Dongen war mit den letzten Metern der Etappen ebenfalls alles andere als zufrieden. Er beschwerte sich: "Die UCI-Regeln sagen, dass die letzten 200 Metern einer graden Linie entsprechen sollten. Das war aber nicht der Fall. Und dann ist es nur normal, dass solche Dinge passieren."
Ob der Sprint von Philipsen fair gefahren wurde, wollte Van Dongen nicht beurteilen. "Es ist nicht unsere Aufgabe, zu beurteilen, was richtig oder falsch ist. Das muss die Jury entscheiden", sagte er.





