Ole Einar Bjørndalen ist bis heute der erfolgreichste und für viele noch immer beste Biathlet aller Zeiten. Was nur wenige wissen: Auf dem Weg an die Weltspitze erhielt der Norweger tatkräftige Unterstützung aus Deutschland. Diese half ihm vor allem bei seinen Problemen am Schießstand.
13 Olympia- und 45 WM-Medaillen, dazu 135 Weltcup-Siege in Staffel- und Einzel-Rennen: Wenn es um die besten Biathleten aller Zeiten geht, führt kein Weg an Ole Einar Bjørndalen vorbei. Der Norweger war über mehr als zwei Jahrzehnte die prägende Figur seines Sports. Dass es soweit kam, hatte der heute 49-Jährige auch zwei deutschen Biathlon-Legenden zu verdanken.
"1994, 95 und 96 war ich ein guter Athlet, der beste Junior, aber ich war nicht stabil. Als ich in den Weltcup gekommen bin, war mein größtes Problem, dass ich keine Konstanz am Schießstand hatte", blickte Bjørndalen im "biathlonworld"-Interview auf seine Anfänge zurück. Besagte Probleme auf der Matte bekam er dann jedoch schnell in den Griff - dank Hilfe aus Deutschland.
Bjørndalen: Mit den Fischer-Tipps "kann selbst deine Großmutter treffen"
"Ich hatte Glück, dass ich nach Deutschland gehen und mit Ricco Gross und Fritz Fischer trainieren konnte. Ich weiß es noch, als ob es gestern war. Ich war ein guter Stehendschütze, Fritz hat mir dann beigebracht, höheren Druck am Abzug zu haben. Je höher der Druck, desto größer die Chance zu treffen. Dieses Finger-Training von ihm war fantastisch", erinnerte sich der Norweger an die Arbeit mit der deutschen Trainer-Legende.
Fischer sei den Trainern in Norweger "weit voraus" gewesen. "Keiner hat so wie er gedacht", sagte Bjørndalen, der die Tipps des Deutschen letztlich auch im Liegendschießen umsetzte. Das sorgte bei ihm für einen wahren Hallo-Wach-Effekt. Von da an fiel dem Norweger auch der Liegendanschlag ein gutes Stück leichter: "Wenn man die richtige Position hat, ist es so einfach, dass selbst deine Großmutter die Ziele treffen kann."
Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Bjørndalen entwickelte sich in der Folge zu einer wahren Biathlon-Maschine, die nur selten zu schlagen war - auch nicht von den deutschen Stars, die letztlich einen großen Anteil am Triumphzug des Norwegers hatten.
