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Tennis-Star hat nach Flucht "Konsequenzen gespürt"

Russlands Tennis-Star Daria Kasatkina hat mit ihrer Heimat abgerechnet
Russlands Tennis-Star Daria Kasatkina hat mit ihrer Heimat abgerechnet
Foto: © IMAGO/Dave Shopland/Shutterstock
03. Juli 2023, 13:12
sport.de
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Die russische Tennis-Spielerin Daria Kasatkina hat in einem erstaunlichen Interview auf ehrliche und brutale Weise mit dem Regime von Vladimir Putin abgerechnet.

Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine verließ Kasatkina ihr Heimatland, wohl wissend, dass sie vielleicht nie mehr zurückkehren kann. "Ich will in der Lage sein, mich selbst zu respektieren und in den Spiegel zu schauen. Und wenn ich meine Heimat aufgeben muss, um ein guter Mensch zu sein, dann ist das meine Wahl", sagte die 26-Jährige in einem Gespräch mit der "Times".

Für sie sei die aktuelle Lage in Russland besonders kritisch, betonte Kasatkina. "Mit dem Regime, das wir im Moment haben, ist es für mich nicht sicher. Als homosexuelle Frau, die gegen den Krieg ist, ist es nicht möglich, zurückzukehren", sagte die Weltranglisten-Zehnte, die ihre Entscheidung trotzdem "nicht zu einem Prozent bereut". 

Tennis-Star hat nach Russland-Flucht "Konsequenzen gespürt"

"Als der Krieg angefangen hat und alles zur Hölle gefahren ist, hab ich mir gesagt: 'Sch*** drauf!' Ich konnte mich einfach nicht mehr verstecken", gab Kasatkina Einblick in ihre Gefühlswelt, als sie die Koffer packte, um Russland zu verlassen.  

"Ich wollte meine Position bezüglich des Krieges und meiner Sexualität öffentlich machen, was in einem Land, in dem homosexuell zu sein nicht akzeptiert wird, schwer ist. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich einen Rucksack voll Steine schleppe und wollte einfach alles loswerden", begründete die Russin ihre Flucht, die alles andere als geräuschlos ablief. 

"Ich habe ein paar Konsequenzen gespürt, aber das einzige, was mir Sorgen bereitet hat, waren meine Eltern. Ihnen geht es aber gut und sie sind stolz auf mich", sagte Kasatkina, ohne genauer auf die Konsequenzen ihrer Haltung einzugehen. Letztlich bereue sie aber nichts, weil sie nun "viel glücklicher" ist. 

Kasatkina zeigt Verständnis für Wimbledon-Sperre

Dass Athletinnen und Athleten aus Russland in diesem Jahr wieder in Wimbledon startberechtigt sind, freut Kasatkina sehr. Anders als viele ihre Weggefährtinnen und viele Stimmen in ihrer Heimat, zeigt sie sogar Verständnis für den Ausschluss im vergangenen Jahr.

"Es ist schwer, weil man das Gefühl hat, für etwas bestraft zu werden, das man nicht getan hat und mit dem ich nicht einverstanden bin. Aber sie können auch keine Ausnahmen machen", kann sich die 26-Jährige in die komplizierte Situation der Veranstalter hineinversetzen. 

Wie und ob es für sie irgendwann noch einmal eine Zukunft in Russland gibt, konnte Kasatkina nicht beantworten. "Selbst wenn der Krieg endet, wissen wir nicht, wie es ausgehen wird, vor allem in Russland. Ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, zurückzugehen", sagte die 26-Jährige, die auch deswegen abschließend meinte: "Ich selbst zu sein war keine einfache Wahl."

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