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Radsport Straßenrennen
(M)

Vollgas-Auftakt bei der Tour

Lafay gewinnt zweite Etappe, Pogacar setzt Duftmarke

Victor Lafay siegt auf der zweiten Etappe der Tour de France
Victor Lafay siegt auf der zweiten Etappe der Tour de France
Foto: © IMAGO/JASPER JACOBS
02. Juli 2023, 17:31

Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar duellieren sich am Berg, am Ende aber jubelt ein Franzose über den Etappensieg. Der Tour-Start im Baskenland verlief spektakulär.

 Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar gaben den ersten Vorgeschmack auf den Zweikampf in den Bergen - doch die große Bühne überließen die Top-Favoriten der Tour de France (noch) einem anderen. Jubelnd breitete Victor Lafay in San Sebastian die Arme aus, als Frankreichs neuer Radsport-Liebling den Gastgebern schon am zweiten Tag den ersehnten ersten Etappensieg bescherte. "Ich habe bis zum Schluss daran geglaubt, das ist eine verrückte Sache", sagte Lafay im Ziel.

Zuvor war im Baskenland bereits am extrem stimmungsvollen ersten Wochenende der 110. Frankreich-Rundfahrt das spektakuläre Duell von Herausforderer Pogacar und Titelverteidiger Vingegaard entbrannt. Die Zeitabstände hielten sich am Ende in Grenzen - Pogacar setzte dennoch eine erste kleine Duftmarke. Er liegt dank einiger Bonussekunden bei Berg- und Schlusssprints nun elf Sekunden vor seinem Rivalen aus Dänemark. "Das war ein sehr erfolgreicher Tag heute für uns", sagte der Slowene zufrieden.

Adam Yates gewinnt Familienduell

Den Tagessieg am Sonntag überließ er aber dem 27 Jahre alten Lafay vom Team Cofidis, der vor dem Belgier Wout van Aert und Pogacar triumphierte und seinen ersten Tour-Etappenerfolg einfuhr. Der Brite Adam Yates aus Pogacars UAE Team Emirates verteidigte indes seine auf der ersten Etappe heraus gefahrene Führung im Gesamtklassement. Tags zuvor war er ins erste Gelbe Trikot der Tour gerast, als er im spektakulären Zwillingsduell seinen Bruder Simon schlug.

Auch der deutsche Meister Emanuel Buchmann legte einen starken Auftakt hin. Am Sonntag suchte er gar sein Heil in einer späten Attacke - hatte damit aber weniger Erfolg als Lafay. "Ich habe mal geschaut, ob da vielleicht niemand reagiert. Probieren kann man es ja mal", sagte der 30-Jährige vom Team Bora-hansgrohe, der dennoch zufrieden war: "Das lief wieder ganz ordentlich - die Form passt."

Bevor der Tour-Tross am Montag auf deutlich flacherem Terrain nach Frankreich rollt, ging es am Sonntag zunächst abermals über fünf kleinere Anstiege durch den Nordwesten Spaniens. Nach gewohnt hektischem Beginn der mit 208,9 km längsten Etappe der Tour in Vitoria-Gasteiz formierte sich schnell eine dreiköpfige Fluchtgruppe. Mit dabei auch Neilson Powless (USA) - der Mann, der dem Augsburger Georg Zimmermann am Samstag das Bergtrikot vor der Nase weggeschnappt hatte und es souverän verteidigte.

Tour de France: Pogacar setzt die erste Duftmarke

Am abschließenden Anstieg hinauf zum Jaizkibel ließ dann Pogacar erstmals die Muskeln spielen - Vingegaard aber wich nicht von seinem Hinterrad. "Ich versuche, die Zeitbonifikationen zu holen, wenn es geht. Vielleicht sind die paar Sekunden am Ende gar nicht so wichtig, aber vielleicht wird es sehr eng", erklärte Pogacar.

In der abschließenden Abfahrt wurden beide vom stark geschrumpften Feld wieder eingeholt - einen Kilometer vor dem Ziel in San Sebastian zog dann der starke Lafay an und rettete seinen Vorsprung hauchzart über die Linie.

Zum Auftakt am Samstag hatten die britischen Yates-Zwillinge ein kleines Familienmärchen geschrieben. Adam, eigentlich Edelhelfer von Topfavorit Pogacar, flog kurz vor dem Ziel an seinem Bruder vorbei und ins erste Gelbe Trikot der Tour. Zum ersten Mal seit Andy und Fränk Schleck 2011 teilte ein Brüderpaar die Plätze eins und zwei untereinander auf.

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