Biathlon-Star Emilien Jacquelin kann's auch ohne Skier: Der Franzose nahm am Wochenende am legendären Mont-Blanc-Marathon teil und überzeugte dabei mit einer Top-Zeit. Nach dem Zieleinlauf war der 27-Jährige aus mehreren Gründen hochzufrieden mit seinem Auftritt.
Mit seiner von langer Hand geplanten Teilnahme beim Mont-Blanc-Marathon stellte sich Biathlet Emilien Jacquelin am Wochenende einer ganz besonderen Herausforderung. Der 27-Jährige ging als einer von 1352 Läufern über die 23 Kilometer an den Start und beendete das Rennen der Männer-Klasse nach 2:36,24 Stunden auf dem starken 52. Platz.
"Ich habe es wirklich genossen. Die Strecke ist schön und macht Spaß. Ich laufe zum ersten Mal hier in dieser Gegend und bin froh, dass ich diesen Ort entdeckt habe. Es war eine großartige Gelegenheit, um unsere Trainingswoche abzuschließen", sagte Jacquelin gegenüber "Le Dauphine", nachdem er das Ziel erschöpft und glücklich erreichte.
Die Strecke mit ihren 1680 Höhenmetern und dem Zieleinlauf auf 2000 Metern Höhe war für den Biathleten komplettes Neuland. Auch das Laufen im Gelände kannte er in dieser Form noch nicht.
"Das Tempo beim Start hat mich sehr überrascht. Wenn ich auf der Straße laufe, habe ich bestimmte Zwischenzeiten, aber hier im Gelände ... null", sagte der Franzose, für den es bei der Veranstaltung laut eigener Aussage "nur um Vergnügen" und nicht um sportliche Ergebnisse ging.
Der Ausbruch aus dem Biathlon-Trainingsalltag habe ihm gut getan, berichtete der 27-Jährige. "Unsere Vorbereitung ist lang. Geländeläufe und Radrennen zu bestreiten, fühlt sich gut an und macht mich glücklich. Und ich bin sehr froh, ohne Zielvorgaben laufen zu können."
Biathlon-Star hat Krise hinter sich gelassen
Jacquelin derart gut gelaunt zu sehen, wird auch die Verantwortlichen des Biathlonverbandes freuen. Der viermalige Weltmeister durchschritt in der vergangenen Saison ein tiefes Tal, das ihn nicht nur zu einem vorzeitigen Saisonende zwang, sondern auch dazu führte, dass er einen möglichen Rücktritt in Betracht zog.
Was genau in diesen Monaten in ihm vorging, wollte der Franzose noch nicht verraten. Aber er versicherte: "Es geht mir gut. Ich werde darüber reden, wenn mir danach ist. Aber ich habe das Training aufgenommen und alles läuft gut."
Den Trainerwechsel im französischen Männer-Team bewertete Jacquelin bisher durchweg positiv. Es sei eine neue Motivation entstanden, berichtete er. "Es ist unvermeidbar, dass es mit einem neuen Trainer kleine Neuheiten gibt. Aber unser Sport bleibt das Laufen und Schießen. Ein neuer Trainer ist für jeden herausfordernd. Aber es ist wie in jedem Job: Wenn du den Vorgesetzten wechselts, treibt das die Leute wieder neu an."
