Die deutschen U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam sind nach ihren verschossenen Elfmetern zum EM-Auftakt in sozialen Medien massiv rassistisch beleidigt worden.
"Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, kommen diese Affen-Kommentare. Jessic hat sie bekommen, ich habe sie bekommen. Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball", sagte der 18 Jahre alte Moukoko nach dem 1:1 (1:1) der deutschen Mannschaft zum Start in die Fußball-EM gegen Israel.
Sowohl der Dortmunder als auch Ngankam von Hertha BSC hatten in der Partie in Georgien einen Elfmeter verschossen. Für Titelverteidiger Deutschland reichte es daher nur zu einem Remis zum Start in das Turnier.
"Wir verschießen nicht extra, sondern versuchen, der Mannschaft zu helfen. Wenn man solche Nachrichten bekommt, das ist ekelhaft", sagte Moukoko, der in Kamerun geboren wurde.
"Dieses Mal hat es weh getan. Kein Spieler verschießt extra einen Elfmeter." Moukoko berichtete, er sei immer wieder mit solchen Kommentaren konfrontiert. "Langsam reicht es. Langsam ist es Zeit, dass man ein Zeichen dagegen setzt", forderte er.
Gegenüber der "Bild" legte Moukoko anschließend noch einmal nach: "In den sozialen Medien gab es ganz hässliche Kommentare. Solche Dinge gehören nicht zum Fußball. So was ist ekelhaft! Es tut einfach nur weh."
Dass es sich nicht einmal annähernd um einen Einzelfall handelt, untermauert auch der EM-Triumph der deutschen U17 vor wenigen Wochen.
"Neben dem Platz - oder vielmehr im Internet - gab es leider unschöne Begleitumstände. Unter einzelnen Postings auf unseren Social-Media-Kanälen kam es zu einer starken Häufung rassistischer Kommentare", erklärte Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter der Nationalmannschaften, nach dem Erfolg im Interview auf der "DFB-Website".
"Diese haben auch unsere Jungs gesehen, das hat sie sehr beschäftigt. Gemeinsam haben sie aber entschieden, diesen Ablenkungen im Turnierverlauf keinen Raum zu geben und sind so als Team noch enger zusammengerückt", so Chatzialexiou weiter: "Als eine Mannschaft, die sich mit Deutschland und dem Adler auf der Brust vollkommen identifiziert, die gemeinsame Werte lebt sowie für Vielfalt, Toleranz, Gemeinschaft und Integration einsteht. Unsere Jungs sind in ihrem jungen Alter bereits großartige Vorbilder. Darauf bin ich sehr stolz."