Rund um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft herrscht nach den jüngsten Testspielen Großalarm, ein Jahr vor der Heim-EM ist die Stimmung am Tiefpunkt. Michael Rummenigge, Ex-Profi von FC Bayern und BVB sowie früherer DFB-Auswahlspieler, sieht die Kader-Qualität als Hauptproblem.
Wird die Europameisterschaft im eigenen Land zum schwarz-rot-goldenen Total-Fiasko? Die teils katastrophalen Auftritte der deutschen Nationalelf in den Juni-Tests gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) haben die Zweifel am DFB-Team befeuert und Bundestrainer Hansi Flick in die Schusslinie befördert.
Michael Rummenigge, der einst selbst zwei Länderspiele absolvierte, ist beim ehemaligen Übungsleiter des FC Bayern hin- und hergerissen.
"Ich glaube nach wie vor, dass Hansi Flick ein sehr guter Trainer ist. Das hat er beim FC Bayern doch mehr als eindrucksvoll bewiesen – sechs Titel in so kurzer Zeit holst du nicht im Vorbeigehen", betonte der 59-Jährige im Gespräch mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Dem Nachfolger von Joachim Löw fehle "leider das Personal, die Qualität an Spielern", so Rummenigge: "Wir haben kaum noch Weltklasse – mit Ausnahme von Gündogan – wie in den 80ern, 90ern oder zuletzt 2014."
Rummenigge sieht "nur wenige Führungsspieler" im DFB-Team
Zur Wahrheit gehört, dass der Kern der DFB-Auswahl immer noch aus Spielern von Weltvereinen wie dem FC Bayern, Real Madrid, Manchester City und Borussia Dortmund besteht. Doch die Stars harmonieren nicht.
"Flick hat mit Kimmich und Goretzka nur wenige Führungsspieler, dazu noch Neuer, wenn er denn zurückkommt. Aber alle haben momentan mit sich selbst zu kämpfen", verdeutlichte Rummenigge und ergänzte: "Spieler wie Raum oder Vagnoman haben in der Nationalmannschaft nichts zu suchen."
Auch Flick habe "Fehler" gemacht, stellte der gebürtige Lippstädter klar: "Er muss die Spieler mehr in die Pflicht nehmen, auch öffentlich mal anzählen. Zudem fehlt mir momentan eine klare Philosophie, es gibt zu viele Änderungen in der Startaufstellung und kein eingespieltes Team. Das muss sich dringend ändern."










