Vanessa Hinz kann auf eine lange Biathlon-Karriere zurückblicken. Doch das Leben als Spitzensportlerin hat auch seine Schattenseiten, wie die ehemalige DSV-Athletin nun noch einmal betont hat.
"Social Media hat wahnsinnig viel verändert. Die dadurch massiv gestiegene Aufmerksamkeit ist Fluch und Segen zugleich", hielt Hinz im Interview mit "chiemgau24.de" fest.
Neben Zuspruch erhalte man hier auch Nachrichten unter der Gürtellinie. "Leute nehmen sich heraus, dich zu beurteilen, obwohl sie dich nicht kennen. Man wird für schlechte Leistungen beschimpft, ohne dass diese Leistung hinterfragt wird. Ob man familiäre Sorgen hat, ob man die Periode hat, oder einfach nur einen schlechten Tag - all das spielt in der Beurteilung mancher Leute keine Rolle", klagte Hinz.
Die ehemalige Biathletin wurde in diesem Zusammenhang deutlich: "Sie bleiben meist anonym und verletzen bewusst uns Sportler als Menschen. Das finde ich unverschämt."
Hinz hat ihre Karriere im Biathlon im vergangenen Februar offiziell beendet. Die gebürtige Münchnerin hatte zuvor viele Erfolge gefeiert, darunter drei Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften.
Vanessa Hinz glaubt an deutsche Biathlon-Auswahl
Nun steht der DSV-Mannschaft ein Umbruch bevor, schließlich verabschiedete sich neben Hinz auch Denise Herrmann-Wick.
"Die Mädels sind jung und hungrig, sie haben nichts zu verlieren. Der öffentliche Druck ist in Biathlon-Deutschland immer hoch, aber die Mannschaft kann unbeschwert an die neue Konstellation herangehen", wagte die 31-Jährige einen Blick in die Zukunft.
Norwegen sei im Biathlon "das Maß aller Dinge". "Danach kommen zahlreiche Nationen, die oben anklopfen wollen. Dazu gehört auch Deutschland. Wenn ich es kategorisieren müsste, würde ich sagen: Solides Mittelfeld mit Tendenz nach oben", schätzte Hinz die Chancen der DSV-Auswahl ein.
