Vanessa Hinz befindet sich mittlerweile in der Biathlon-Rente. Nun hat die dreifache Weltmeisterin über die Beweggründe für ihren Abschied vom aktiven Leistungssport gesprochen.
"Ich bin durch einen Reifeprozess gegangen und habe für mich gemerkt, dass es nach der Saison 2022/23 zu Ende geht. Ich kann Dinge nur mit 100 Prozent angehen. Dazu war ich nach der Saison nicht mehr bereit, daher war der Rücktritt die logische Konsequenz", sagte Hinz im Interview mit "chiemgau24.de".
Ihr habe die Corona-Zeit "sehr zugesetzt", schilderte die 31-Jährige. "Zwei Corona-Jahre haben sich wie sechs normale Jahre angefühlt. Ohne Corona wäre meine Karriere vielleicht noch länger gegangen", spekulierte die Ex-Biathletin.
Sie sei "ein absoluter Familienmensch und habe immer das Leben abseits des Profisports gebraucht". "Es ging in diesen zwei Jahren aber immer nur darum, dass ich mich nicht infiziere. Meine Familie musste ständig auf mich Rücksicht nehmen, das hatte nichts mehr mit normalem Familienalltag zu tun. Auch mit meinen Freunden konnte ich nicht so umgehen, wie ich es gewohnt war", verriet Hinz. Die Zeit sei für sie "sehr zermürbend" gewesen.
Deshalb endete die Biathlon-Reise in Obertilliach
Die gebürtige Münchnerin wollte laut eigener Aussage keine Wettkämpfe verpassen. Die Fans hätten ihr ebenfalls gefehlt. Im vergangenen Februar verkündete Hinz schließlich ihren Rücktritt vom Biathlon - mitten in der Saison.
"Nachdem klar war, dass ich keinen Startplatz für die WM in Oberhof erhalten werde, ist die Entscheidung gefallen. Ich habe mir dann Obertilliach gezielt als den Ort ausgesucht, an dem meine Biathlon-Reise enden sollte. Dort hatte ich mit meinem Skiclub meinen ersten Lehrgang überhaupt. Dort hatte ich im Alpencup meinen ersten Biathlon-Wettkampf, dort war mit der Junioren-WM mein erstes großes Biathlon-Event", nannte Hinz die Gründe für den ungewöhnlichen Zeitpunkt.

