Nikola Jokic gegen Jimmy Butler: In den NBA-Finals lechzen die Superstars der Denver Nuggets und Miami Heat nach ihrem ersten Meisterschaftring.
Den wichtigsten Ring hat Nikola Jokic längst. Keinen Basketball-Court betritt der serbische Superstar, ohne dass er sich das Symbol der Liebe zu Ehefrau Natalija an seine übergroßen Treter bindet. Der Talisman soll dem 2,11-m-Hünen auch in den NBA-Finals Glück bringen, wenn der zweimalige MVP nur einen geringfügig weniger wertvollen Ring jagt.
"Ich habe nie gedacht, dass ich hier sein würde", sagte der Star-Center der Denver Nuggets vor dem Beginn der Finalserie gegen die Miami Heat und deren "Außerirdischen" Jimmy Butler in der Nacht zu Freitag (02:30 Uhr/DAZN) - und übte sich mal wieder in bekannter Demut, nachdem er mit seinem Gala-Auftritten sogar einen LeBron James in Staunen versetzte und nun nach der ersten Meisterschaft greift.
Am liebsten ist er aber zu Hause bei Natalija und Töchterchen Ognjena, die im September zwei Jahre alt wird. Das war ihm bereits klar, als er noch nicht der Nikola Jokic war, den die US-Fans heute feiern. "Ich wusste schon vorher, dass Basketball nicht der Hauptbestandteil meines Lebens ist. Das wird es hoffentlich nie sein", so der 28-Jährige: "Egal, ob du gute oder schlechte Tage hast - zu Hause ist alles normal. Das ist das Beste daran."
Aktuell folgt jedoch ein guter Tag dem nächsten. Hatte Jokic die Liga bereits 2021 und 2022 dominiert und dafür die MVP-Trophäe gewonnen, stürmen er und die Nuggets in diesem Jahr fast unaufhaltsam durch die NBA. Besonders hart traf es James, Dennis Schröder und die Los Angeles Lakers, die Denver im Halbfinale eiskalt mit 4:0 abfertigte. Schon vorher reihte Jokic, der Riese mit einem dennoch so feinen Händchen, Triple-Doubles aneinander wie Dominosteine.
NBA: Butler will die nächsten Favoriten ärgern
Selbst James gab zu: "Wenn man einen solchen Spieler bewacht, ist man immer aus dem Gleichgewicht, weil er punkten, rebounden und aus der Distanz werfen kann. Er sieht Spielzüge, bevor sie passieren." Kevin Durant, dessen Phoenix Suns im Viertelfinale an Jokic und Co. gescheitert waren, prophezeite gar: "Er wird in die Geschichte eingehen als einer der größten Center, die jemals einen Basketball berührt haben."
Und Denver ist im Finale gegen das Team aus Florida, das sich erst im sogenannten Play-in-Turnier für die Play-offs qualifiziert und danach oft überrascht hatte, klarer Favorit. Die Hoffnungen der Heat lassen sich auf einen Namen reduzieren: Jimmy Butler. "Man braucht einen Mann, an dem man sich festhalten kann, besonders in den Momenten der Wahrheit", sagte Coach Erik Spoelstra.
56 und 42 Punkte schenkte "Jimmy Buckets" den topgesetzten Milwaukee Bucks und Giannis Antetokounmpo in der ersten Runde ein, im Halbfinale gegen die Boston Celtics legte der 33-Jährige über sieben Spiele hinweg 24,7 Punkte durchschnittlich auf. "Er ist erbittert, drängend, wahnhaft und manchmal psychotisch, wenn es um den Willen zum Sieg geht", sagte Spoelstra: "Er lässt das jeden im Gebäude spüren." Und nun soll es auch Nikola Jokic fühlen.






































