Max Verstappen dominiert die Formel 1 weiterhin nach Belieben. RTL-Reporter Felix Görner blickt in seiner sport.de-Kolumne nach dem Großen Preis von Monaco auf die weltmeisterliche Vorstellung des Titelverteidigers. Zudem analysiert der Experte die Wechselgerüchte rund um Lewis Hamilton sowie die Chancen von Mick Schumacher.
Max Verstappen ist der König von Monaco. Dass der Weltmeister häufig nicht im Bild war, zeigt, wie groß der Abstand zwischen ihm und dem Rest des Feldes war. Verstappen hält nun den Rekord für die meisten Einzelsiege für Red Bull und hat damit Sebastian Vettel überholt. Nächstes Ziel ist es, bis zum Österreich-GP die 100 Siege für das Team einzufahren und das wird auch gelingen.
Viel wichtiger ist, dass mit dem Rennen von Monaco eigentlich die Fahrer-WM entschieden worden ist. Sergio Pérez hat sich aufgrund seiner eigenen Leistung selbst gebrochen. Es ist ein bisschen so wie bei Ikarus, der zu nah an die Sonne fliegt. Dann schmelzen die Flügel und er stürzt ab. Genau so war es auch mit Pérez. Er hat sich zu sehr unter Druck gesetzt. Er hat es verpasst, Schritt für Schritt zu gehen, sondern hatte gleich schon das große Ziel vor Augen.
Der Abstand ist schon so groß, dass Verstappen in Sachen Fahrer-WM einen Alleingang nach dem sechsten Saisonrennen hinlegen wird. Es ist eine Einzelleistung, die phänomenal ist.

Fernando Alonso wird vielleicht, wenn es mal ein Glück des Tüchtigen gibt, auch in diesem Jahr ein Rennen gewinnen. Der Abstand zwischen Alonso und Lance Stroll ist astronomisch. Der Spanier zeigt seinem Teamkollege seine ganze Klasse.
Ferrari ein Pulverfass in der Formel 1
Ein wichtiges Thema ist in der Formel 1 das Pulverfass Ferrari. Hier kommt das Angebot von Scuderia-Chef John Elkann an Lewis Hamilton ins Gespräch. Es ist verbrieft.
Hamilton kann sich für nächstes Jahr entscheiden, ob er weiter für Mercedes fährt oder ein sehr, sehr gutes Angebot von Ferrari annimmt. Wir hören von Zahlen von bis zu 50 Millionen Euro im Jahr.
Entscheidend wird auch das nächste Rennen in Barcelona sein, wenn das Upgrade von Mercedes auf den Prüfstand kommt. Dann wird Hamilton wissen, ob es bei den Silberpfeilen in die richtige Richtung geht, oder das Upgrade murks ist.
Deshalb ist es ein ganz entscheidendes Rennen für die Stimmungslage. Hamilton neigt in solchen Situationen, wenn man an seinen damaligen Wechsel von McLaren zu Mercedes denkt, zu Bauchentscheidungen.
Der Platz bei Ferrari ist auf jeden Fall frei. Er würde dann auf jeden Fall Carlos Sainz ersetzen, der mit dem Team einfach immer unzufriedener wird, dabei aber auch immer mehr Fehler macht.
Es könnte nächstes Jahr bei Ferrari also zu der Fahrerpaarung Hamilton/Leclerc kommen. Elkann wird eingreifen. Es ist schon jetzt offensichtlich, dass man mit diesen beiden Piloten nicht einverstanden ist. Da lastet ein Riesendruck auf dem Team von Frédéric Vasseur. Ferrari ist der Vesuv der Formel 1, der jederzeit explodieren kann - wie immer, muss man sagen.
Mick Schumacher mit einer Chance in der Formel 1
Aus deutscher Sicht kann man nur hoffen, dass Chance für Mick Schumacher, nächstes Jahr ein Cockpit bei Williams zu bekommen, bestehen bleibt. Logan Sargeant macht nach wie vor keinen guten Job. Man müsste ihn eigentlich schon während der Saison auswechseln.
Ich bin gespannt, ob Toto Wolff da eingreift. Er ist der Einzige, der da wirklich eingreifen kann und das Wort für Mick Schumacher ergreifen kann. Aber selbst Wolff sagt, dass es kompliziert ist.
Dennoch bleibt es die einzige realistische Chance, die Mick Schumacher hat, weil das Fahrerfeld ansonsten für nächstes Jahr sonst schon komplett besetzt zu sein scheint. Die Audi-Hoffnung dauert und dauert. Dadurch wird Mick Schumacher aber auch nicht geduldiger.
Felix Görner


