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Radsport Straßenrennen
(M)

Einzelkämpfer Ackermann wartet weiter auf Erfolge

Ackermann feierte 2019 deutsche Radsport-Geschichte
Ackermann feierte 2019 deutsche Radsport-Geschichte
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
16. Mai 2023, 12:32

Als Pascal Ackermann 2019 beim Giro d'Italia ein Kapitel deutscher Radsportgeschichte schrieb, war die Welt eine andere. Die Top-Favoriten der zweitwichtigsten Landesrundfahrt fürchteten nur Anstiege und Stürze - und noch kein Virus. Masken trug im Peloton niemand, und deutsche Sprinter hatten einen Ruf wie Donnerhall.

Vier Jahre später saß Ackermann am Ruhetag im Mannschaftshotel in der Emilia-Romagna und freute sich über das Wetter. Endlich einmal Sonnenschein nach den Schmuddeltagen der ersten Giro-Woche. Kleine Lichtblicke nach anstrengenden Etappen ohne den erhofften Erfolg.

"Bisher hat ein bisschen was gefehlt, aber es wurde von Tag zu Tag besser", sagte Ackermann. Die Unterstützung habe er "ein bisschen" vermisst, "weil die Sprintetappen hektisch waren und die Bergfahrer die Helfer gebraucht haben", erklärte er, doch insgesamt sei er "happy" mit seiner Form, wenn auch noch nicht "komplett zufrieden".

Ackermann hofft auf Erfolge wie 2019

2019 hatte Ackermann am ersten Ruhetag schon zwei Etappensiege gefeiert - die Grundlage für den Gewinn des lilafarbenen Trikots für den punktbesten Fahrer. Das hatte vor ihm noch kein deutscher Radprofi beim Giro ins Ziel gebracht. Ackermann knüpfte nahtlos an die Sprint-Erfolge von Marcel Kittel und Andre Greipel an. Die Radwelt stand ihm offen.

Vier Jahre später ist Ackermann im von Corona ausgedünnten Feld der Italien-Rundfahrt einer unter vielen; einer ohne Saisonsieg, aber einer mit Ambitionen. "Ich bin definitiv hier, um eine Etappe zu gewinnen, und ich werde es auch weiter versuchen", sagte der 29-Jährige im Gespräch mit dem SID und gab zu: "Mit Helfern wäre es natürlich leichter."

Doch in diesem Jahr ist Ackermann, der 2022 von der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe zu UAE Team Emirates wechselte, auf sich alleine gestellt. "Wenn ich ein komplettes Sprinter-Team außenrum hätte", sagte er, "hätte ich bestimmt auch schon eine Etappe gewonnen". Denn: "Ich glaube mein Level ist sogar höher als 2019."

Wo könnte Ackermann noch gewinnen?

Das deutete Ackermann auf der 6. Etappe nach 162 harten Kilometern mit Start und Ziel in Neapel an. Hinter Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Trek-Segafredo) und Jonathan Milan (Bahrain-Victorious) sprintete er auf Platz drei. "Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Form aktuell auch Rennen gewinnen kann", sagte Ackermann.

Allerdings sind die Chancen rar. Am Mittwoch nach 219 km im Piemont ist es in Tortona flach genug für einen Massensprint, danach warten die Berge, möglicherweise mit einer Spurtentscheidung auf der 17. Etappe - und zum Abschluss das Ziel in Rom.

Ein Erfolg auf der Via dei Fori Imperiali würde Einzelkämpfer Ackermann für all die Leiden entschädigen.

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