Rund zwei Wochen vor Beginn der French Open hat der spanische Mit-Favorit Carlos Alcaraz eine überraschende Pleite kassiert. Der 20-Jährige musste sich beim Masters in Rom einem Nobody geschlagen geben.
Nach gut 100 Minuten nutzte der ungarische Außenseiter Fabian Marozsan seinen ersten Matchball, um Alcaraz in der 3. Runde mit 6:3 und 7:6 (7:4) in die Schranken zu weisen.
Bemerkenswert: Der 23-Jährige, der als Nummer 235 der Welt ins Turnier ging, steht in der "Ewigen Stadt" erstmals überhaupt in seiner Karriere im Hauptfeld eines ATP-Turniers. Seinem hochveranlagten Gegenüber konnte der Ungar dennoch auch spielerisch über weite Strecken die Stirn bieten.
Marozsan musste im gesamten Spiel nur einmal seinen Aufschlag abgeben, was vor allem an einem bemerkenswerten zweiten Service lag: Musste der Newcomer über den Zweiten gehen, machte er dennoch zu 75 Prozent den Punkt (18 von 24). Zum Vergleich: Alcaraz schnappte sich nur in neun von 23 Fällen den Punkt, wenn er den zweiten Aufschlag bemühen musste (39 Prozent).
Zudem zauberte Marozsan doppelt so viele Gewinnschläge wie sein prominenter Gegner in den römischen Sand (30 zu 15), zeigte sich bärenstark am Netz und holte so insgesamt 21 Punkte mehr als Alcaraz.
Sein Sieg fühle sich "unecht" an, erklärte Marozsan nach der Partie. Vor allem die Unterstützung der Fans habe ihm aber "super" gefallen. Im Achtelfinale wartet mit dem Kroaten Borna Coric nun der nächste Top-Spieler.
Auch in den Sozialen Medien schlug der Erfolg hohe Wellen. Der offizielle Twitter-Account des Turniers schrieb von "der Mutter aller Favoritenstürze" und fragte: "Faboan Marozsan, wo hast du unser ganzes Leben lang gesteckt?"
Alcaraz wird trotz Pleite wieder die Nummer eins der Welt
Alcaraz, der trotz des frühen Ausscheidens in der kommenden Woche wieder als Nummer eins der Tennis-Welt notiert sein wird, kassierte gegen den krassen Underdog erst seine dritte Niederlage im Jahr 2023. Nach dem Turnier in Rom wird der US-Open-Sieger den 22-maligen Grand-Slam-Gewinner Novak Djokovic dennoch wieder an der Spitze der Weltrangliste ablösen.
Ungeachtet der unerwarteten Niederlage geht der Schützling der ehemaligen Nummer eins Juan Carlos Ferrero als großer Favorit in die French Open (ab 28. Mai) und will dort die Nachfolge seines Landsmannes Rafael Nadal antreten. Beim 14-maligen Paris-Champion ist wegen anhaltender Probleme mit dem Hüftbeuger noch unklar, ob er seinen Titel überhaupt verteidigen kann.
