Nach einer insgesamt enttäuschenden Saison, die im schlechtesten Falle sogar ohne Titel enden könnte, steht dem FC Bayern eine ereignisreiche Sommerpause bevor. Ex-Profi Michael Rummenigge erwartet beim taumelnden Rekordmeister "einen Riesenumbruch".
Er sei sich "fast sicher, dass bei der Aufsichtsratssitzung nach Saisonende Tabula Rasa gemacht und alles infrage gestellt wird. Von Führungspositionen über Spieler. Da werden Spieler gehen, die es noch gar nicht wissen", sagte der 59-Jährige im Gespräch mit dem "Münchner Merkur" und der "tz".
An der Säbener Straße koche "alles schnell hoch. Aber ich bin sicher, dass wir nächstes Jahr wieder einen anderen FC Bayern sehen", betonte Rummenigge: "Einen neuen, der wieder in die Spur kommt. Schatulle auf, alles auf null."
Seinem älteren Bruder Karl-Heinz, bis 2021 Vorstandschef, habe er neulich gesagt: "In knapp 20 Jahren hat es nicht eine Diskussion über eine mögliche Ablöse von ihm oder Uli Hoeneß gegeben. Da herrschte Empathie, mia san mia. Warum das jetzt nicht mehr so ist, kann ich nicht beantworten, aber es gilt, das zu erforschen."
Deshalb sei er sicher, dass der Ausgang der Aufsichtsratssitzung am 30. Mai "noch offen ist. Die Allianz Arena wird belagert sein an diesem Dienstag, da wird es Sondersendungen in der ARD geben", prophezeite Rummenigge mit einem Schmunzeln.
Rummenigge: BVB muss gegen FC Bayern "den Druck hochhalten"
Deutlich näher als dem FC Bayern steht Rummenigge indes Borussia Dortmund, für das er ebenfalls jahrelang spielte. Im engen Titelrennen müsse der BVB "den Druck hochhalten, das ist die einzige Chance. Denn die Bayern haben aktuell nicht das allerbeste Nervenkostüm."
Sollten die Schwarz-Gelben zum ersten Mal seit 2012 die Schale holen, könnte es "durchaus sein, dass der Borsigplatz auf links gedreht wird", sagte Rummenigge über die mögliche Party: "Die Leute sind hungrig nach Titeln - und würden so viel für diese Meisterschaft geben."


























