Was war das für eine Dramaturgie in der Nachspielzeit der Partie zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC Schalke 04. Mit einem Foulelfmeter in quasi aller letzter Minute entschied der abstiegsbedrohte Gast das Spiel mit 3:2 für sich und kletterte vorerst auf Platz 14. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck stand dabei im Fokus, entschied er sich doch nach minutenlangem Video-Studium für den entscheidenden Strafstoß.
Beim Stand von 2:2 wird Marius Bülter in der 97. Minute von Mainz-Verteidiger Anthony Caci am Trikot gezogen. Bitter für den 05-Mann, der erst in der 86. Minute eingewechselt worden war.
Zunächst lief die Partie weiter, Mainz drängte sogar selbst auf das dritte Tor. Schiedsrichter Jöllenbeck dachte wohl schon über den Schlusspfiff nach, da bekam er den Hinweis aufs Ohr, sich die strittige Szene im Mainzer Strafraum nochmals anzusehen.
Nach intensivem Studium aus verschiedensten Perspektiven zeigte Jöllenbeck auf den Punkt, Marius Bülter verwandelte in der zwölften Minute der Nachspielzeit zum 3:2.
Rund um die Elfmeter-Entscheidung sah sich Jöllenbeck mit großen Protesten der Mainzer konfrontiert, vor allem von Cheftrainer Bo Svensson. Der Unparteiische äußerte sich selbst nach Spielende zu der Szene.
Jöllenbeck rechtfertig seine Entscheidung
"Ich habe es im Spiel nicht wahrgenommen. Da ich weiß, wie viel hier auf dem Spiel steht, wollte ich die Chance nutzen, mir das noch einmal selber anzuschauen. Nach Ansicht der Bilder lag ein klares und langes Halten vor", so der 36-jährige Referee gegenüber "DAZN" nach Spielende.
Für Jöllenbeck lag ein eindeutiges Vergehen vor. Er reagiert auch auf den Vorwurf von Mainz-Coach Bo Svensson, fälschlicherweise auf Elfmeter entschieden zu haben, da der gefoulte Schalker Marius Bülter ohnehin nicht an den Ball gekommen wäre. Torwart Robin Zentner hatte die hohe Hereingabe der Schalker aus der Luft gefangen, unmittelbar nachdem Bülter zu Boden gegangen war.
"Ich bin der Chef auf dem Platz und ich möchte, wenn es um so viel geht, Bilder haben und sehen, ob die Entscheidung, die ich treffe, auch relevant sind. Die Argumentation, dass die Entscheidung irrelevant sei, weil der Keeper den Ball gefangen hat, ist für mich nicht tragbar", äußerte sich der Unparteiische mit klaren Worten in Richtung Mainz-Trainer.