Am Freitagabend sorgte Schiedsrichter Sascha Stegemann mit einer folgenschweren Fehlentscheidung im Revierduell zwischen dem VfL Bochum und dem BVB (1:1) für riesigen Ärger. Ein Ex-Kollege des Unparteiischen hat nun mit Fan-Theorien rund um eine Verbindung zum FC Bayern aufgeräumt.
Borussia Dortmund, da sind sich mittlerweile alle einig, wurde in Bochum ein klarer Elfmeter verwehrt. Karim Adeyemi war im zweiten Abschnitt von Gegenspieler Danilo Soares eindeutig getroffen worden, doch der fällige Strafstoß blieb aus.
Nach dem Schlusspfiff war die Wut im BVB-Lager entsprechend groß, Sportdirektor Sebastian Kehl bezeichnete die Entscheidung von Referee Stegemann als "feige und komplett falsch".
In den sozialen Medien kam darüber hinaus auch Kritik an der Ansetzung von Videoassistent Robert Hartmann aus dem Bayerischen Fußballverband auf. Der frühere FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hält diese Ansetzung jedoch für unproblematisch.
"Das sind für mich Verschwörungstheorien", stellte Kinhöfer bei "Bild-TV" klar. Der Allgäuer Hartmann wohne weiter entfernt von München als Stegemann (Niederkassel) von Dortmund.
Videoschiedsrichter mit Präsent des FC Bayern? Kinhöfer winkt ab
Auch ein im Netz kursierendes Foto, das Hartmann bei einer Fortbildung bayerischer Schiedsrichter mit einem Geschenk mit dem Schriftzug des FC Bayern zeigt, wollte Kinhöfer nicht überbewerten.
"Dass es da ein Präsent gibt, ist für mich auch natürlich. Entweder gibt es eine Flasche Wein oder eine Flasche Gin, in dem Fall gab es halt ein Trikot. Ich halte das nicht für verwerflich, wenn ein erfahrener Bundesliga-Schiedsrichter auch an der Basis bei den Amateur-Schiedsrichtern vorbeischaut, sie schult oder bei Weihnachtsfeiern begleitet", so der 54-Jährige.
Für Kinhöfer ist derweil klar, dass der Hauptfehler beim nicht gegeben Elfer "eindeutig" bei Videoschiedsrichter Hartmann liege. Aber Stegemann sei "derjenige, der die Prügel bekommt".
Er habe mit Stegemann, der den Fehler öffentlich bereits mehrfach eingeräumt hatte, telefoniert, berichtete Kinhöfer: "Man kann sich vorstellen, wenn man wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird, dass man sich nicht wohl fühlt."